Neubiberg:Win-win-Situation am Osttor

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Neubibergs Bürgermeister und der Vizepräsident der Bundeswehruni betonen, dass sie gemeinsam eine Verbesserung der Verkehrssituation erreichen wollen

Von Daniela Bode, Neubiberg

Bei der neuen Anbindung des Ostparkplatzes der Hochschule und der Linderung der Verkehrsprobleme in Unterbiberg ziehen die Gemeinde und die Universität der Bundeswehr an einem Strang. Das wollten Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler) und Uni-Vizepräsident Matthias Heinitz mit einem gemeinsamen Auftritt vor der Presse am Montag unterstreichen. Und dem Eindruck entgegentreten, Gemeinde und Hochschule seien sich nicht einig oder stimmten sich nicht ab.

Geplant ist, dass der Parkplatz künftig über eine neue Verbindung von der Straße Auf der Heid erschlossen werden soll und nicht wie bisher über den Werner-Heisenberg-Weg und die Bamerstraße. Wie Heinitz darstellte, wird die Bundeswehruniversität in den kommenden Jahren "signifikant wachsen". Mit allein 400 neuen Mitarbeitern durch das Forschungsinstitut Code und die geplante Bundes-Sicherheitsbehörde Zitis sei zu rechnen, auch die Zahl der Studenten werde wachsen. Das wirke sich natürlich auf den Verkehr aus, und es stelle sich die Frage, wo die Fahrzeuge abgestellt werden können. Vorgesehen ist, dass auf der Ostseite des Ostparkplatzes eine Parkgarage entsteht, auf der Westseite Wohnungen für Studierende. Geplant ist zudem, dass die Uni den Werner-Heisenberg-Weg, der dem Bund gehört und bisher öffentlich genutzt wird, dem umzäunten Gebiet zuschlägt. "Das ist keine Vergrößerung, sondern die Einvernahme einer Fläche, die uns ohnehin gehört", stellte Heinitz klar. Er betonte, dass die Bundeswehruni ständig im Kontakt mit der Gemeinde stehe und beide schon lange über eine Lösung für die Verkehrssituation sprächen.

Die Hauptzufahrt zur Universität zu verlegen, wie es der Verkehrsplaner der Gemeinde und manche Gemeinderäte vorschlagen hatten, lehnte die Universität unter anderem deshalb ab, weil die Verlegung der Hauptwache einen sehr großen finanziellen Aufwand bedeuten würd. Eine Idee war auch immer die Verlegung der Ostzufahrt. Diese ist eben nun über eine kurze Verbindung zur Straße Auf der Heid geplant. "Das wäre eine deutliche Verkürzung des Fahrwegs und würde die Unterbiberger entlasten", sagte Heinitz. Es ist zu erwarten, dass die Autofahrer dann den Weg über die Westumfahrung und den Tunnel nutzen werden. Idee ist zudem, dass die Bundeswehruni das innere Osttor vergrößert. Der Schwerlastverkehr der Baustellen solle komplett dort abgewickelt werden. Die Gemeinde möchte gern die Allee parallel zum Werner-Heisenberg-Weg öffentlich nutzbar machen, um etwa die Zufahrt für die Gewerbetreibenden weiter offen zu halten. Heinitz sagte, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die die Grundstücke verwaltet und mit der er diesbezüglich gesprochen habe, habe keine Einwände, dass der Fuß- und Radweg an die Gemeinde veräußert wird. "Wir werden eine Win-win-Situation haben", sagte Heinitz: eine schnellere Ostzufahrt, eine Entlastung für die Unterbiberger, und die Gemeinde könnte sich die Zufahrt offen halten. "Ich bin sehr guten Mutes, dass das auch so kommen wird", sagte Heinitz.

Auch Bürgermeister Heyland betonte die seit Jahren bestehende Kommunikation zwischen Universität und Gemeinde und sagte: "Ich finde es gut, dass wir an einer gemeinsamen Lösung arbeiten, damit für die Unterbiberger keine Mehrbelastung entsteht durch das Wachstum." Es sei für die Gemeinde eine sehr gute Entwicklung.

Heinitz verwahrte sich gegen die gelegentlich geäußerte Behauptung, die Bundeswehruni sei schuld an den Verkehrsproblemen in Unterbiberg. Er legte dar, dass die Uni seit 1973 bestehe und damals die Zufahrt über die Verlängerung der Zwergerstraße zur Unterhachinger Straße verlaufen sei. Als in den Neunzigerjahren die Siedlung Vivamus entstand, wurde die Zufahrt verlegt. Heyland nannte es eine "unglückliche Entscheidung" des Gemeinderats, die vorgesehene Entlastungsstraße zwischen Unterhachinger und Carl-Wery-Straße, die Südanbindung Perlach, nicht weiterzuverfolgen. "Die Uni als Sündenbock zu sehen, ist völlig verfehlt", sagte er. Das hätten sich die Gemeinderäte schon selbst eingebrockt.

© SZ vom 11.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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