Neubiberg:Weihnachtsdult bleibt abgesagt

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Gemeinderat streitet über die Gründe für das Aus

Von Daniela Bode, Neubiberg

Während in vielen Gemeinden bald Buden für die Christkindlmärkte aufgebaut werden, wird das heuer in Neubiberg nicht der Fall sein. Die Weihnachtsdult findet nicht statt, wie vor kurzem im Gemeinderat klar wurde. Wer daran schuld ist, darüber gingen die Meinungen im Gremium auseinander. Nach Ansicht der CSU müsste die Gemeinde einspringen und die Dult organisieren. Mit einem entsprechenden Dringlichkeitsantrag scheiterte die Fraktion jedoch.

Einige Zeit organisierte der Gewerbeverband Neubiberg die Veranstaltung, die vergangenen Jahre übernahmen das die örtlichen Gewerbetreibenden Norbert Strama (Freie Wähler) und Michaela Ehrenberger. Wie Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler) im Gemeinderat berichtete, hätten diese bereits im Februar mitgeteilt, die Veranstaltung aus persönlichen Gründen nicht mehr organisieren zu können. "Der Gewerbeverband hätte die Organisation übernehmen können. Es ging aber kein Antrag bei der Gemeinde ein", sagte er. Heyland betonte zudem, dass es nicht die Aufgabe der Gemeinde sei, die Weihnachtsdult auszurichten. Ohnehin sei es unmöglich, das jetzt noch auf die Beine zu stellen. "Die Kunsthandwerker haben sich längst andere Märkte gesucht", sagte er. Strama sah das ähnlich: "Du kriegst jetzt keine Stände mehr."

CSU-Bürgermeisterkandidat Thomas Pardeller, der den Antrag gestellt hatte, überzeugte das nicht. "Die Vertreter des Gewerbeverbands haben es im Vorfeld ein bisserl anders geschildert", meinte er und appellierte daran, "die Kräfte zu bündeln", weil die Dult ein zentrales Event in der Gemeinde sei.

Heyland stimmte das nicht um, im Gegenteil, er wurde noch deutlicher. Beim Gewerbeverband fehle das Interesse, Vorstandsmitglied Michael Roth habe die Gemeinde schlecht machen wollen. Die Gemeinde sei nicht schuld daran, dass die Dult nicht stattfinde. "Wir haben ein Interesse, dass sie stattfindet", versicherte er. Der deutliche Ton gefiel nicht allen im Gremium. Grünen-Bürgermeisterkandidat Kilian Körner kritisierte Heyland für seine öffentlichen persönlichen Äußerungen über Michael Roth, während dieser abwesend war. Die Mehrheit folgte am Ende dennoch Heylands Ansicht und stimmte gegen den CSU-Antrag.

Der Gewerbeverband verurteilt laut Vorstand Markus Möckl die Darstellung, der Verband sei an der Situation schuld. Vielmehr ist man dort der Ansicht, weil die Gemeinde selbst die Übergabe der Organisation an Strama und Ehrenberger entschieden hatte, hätte auch sie nun beim Gewerbeverband anfragen sollen und nicht auf einen Antrag von diesen warten sollen. Wie es mit der Dult weitergeht, wird sich zeigen. Der Gewerbeverband will sie laut Möckl 2020 grundsätzlich wieder organisieren. "Dies muss aber im Schulterschluss mit der Gemeinde erfolgen", sagte er.

© SZ vom 31.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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