Neubiberg:Traglufthalle füllt sich

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Schon 200 Flüchtlinge in Neubiberger Unterkunft eingezogen

Von daniela Bode, Neubiberg

Die Traglufthalle am Ende der ehemaligen Landebahn in Neubiberg füllt sich: Mittlerweile sind knapp 200 Flüchtlinge dort eingezogen, heißt es aus dem Landratsamt. Zugewiesen seien bereits 300 Personen. Anwohner hatten sich zuletzt gesorgt, dass nur Männer in der Halle einziehen würden. Wie Bürgermeister Günter Heyland zuletzt im Gemeinderat berichtete, sind mittlerweile unter den Bewohnern auch 30 Frauen, Kinder und Säuglinge. Die Flüchtlinge stammen aus 13 verschiedenen Nationen, vor allem aus afrikanischen Ländern, Syrien, Afghanistan und Irak. Offenbar funktioniert das Zusammenleben in der Halle: Laut den für die soziale Betreuung zuständigen Mitarbeitern der Inneren Mission/Jugendhilfe Feldkirchen läuft die Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst und dem Helferkreis sehr gut, berichtete Heyland. Zuletzt hatte es zwar einen Polizeieinsatz mit elf Fahrzeugen gegeben. Die Beamten mussten aber nicht eingreifen. Es hatte sich nur um einen kleinen Streit zwischen zwei Bewohnergruppen gehandelt, der relativ schnell durch den Sicherheitsdienst geregelt werden konnte. Dass so viele Einsatzfahrzeuge geschickt wurden, sei vorsorglich gewesen, wie Bürgermeister Heyland berichtete, und habe nichts über das Maß des Streits ausgesagt.

Außer in der Traglufthalle leben in Neubiberg 14 Migranten in einem Privathaus in der Kaiserstraße und acht weitere in einer Wohnung an der Wittelsbacher Straße. Auch in dem Haus in der Walkürenstraße 16 sind nun neun unbegleitete minderjährige Flüchtlinge eingezogen. Die Awo München Land betreut die jungen Männer aus Afghanistan, Eritrea und dem Irak in dem von der Gemeinde angemieteten Haus. Wie Bürgermeister Heyland berichtete, wird Neubiberg nach dem aktuellen Stand insgesamt 365 Flüchtlinge aufnehmen müssen. Da die Traglufthalle nur für ein Jahr stehen bleiben wird, müssen bis dahin feste Gemeinschaftsunterkünfte errichtet sein, um Platz für 400 Asylsuchende zu haben. Darin sind minderjährige Flüchtlinge sowie " Fehlbeleger" eingerechnet. Also Asylbewerber, die bereits anerkannt sind, aber noch keine Wohnung gefunden haben.

© SZ vom 05.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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