Neubiberg:Spendenaufruf für die Spielwiese

Anwohner geben Widerstand gegen Wohnbauprojekt nicht auf

Von Daniela Bode, Neubiberg

Um die Wiese zwischen Eichen- und Pappelstraße in Neubiberg zu retten, lassen die Kinder der dortigen Siedlung nichts unversucht. In den vergangenen Wochen haben sie Plakate gemalt mit der Aufschrift "Rettet unsere Spielwiese", Flyer verteilt und eine Mauer in bunten Farben ebenfalls mit diesem Aufruf und vielen Unterschriften versehen. Jetzt bitten die Anwohner auf ihrer Facebook-Seite "Spielwiese Neubiberg" um Spenden für weitere Aktionen.

Auf dem gemeindeeigenen Grundstück sollen Wohnungen entstehen. Der Gemeinderat hat entschieden, das Areal an die Wohnungsbaugenossenschaft Awohnbau zu verpachten. Die soll dort 22 bezahlbare Wohnungen errichten. Bei den Anwohnern regt sich Unmut, weil die Kinder die Spielfläche verlieren würden. Anwohner Markus Förg hat mit seiner Familie schon 80 Unterschriften für den Erhalt der Wiese gesammelt. Die Kinder der Siedlung könnten diese erreichen, ohne eine größere Straße überqueren zu müssen. Förgs Tochter hatte Bürgermeister Günter Heyland von Neubibergs Freien Wählern einen Brief mit der Bitte um Erhalt der Wiese zukommen lassen. Auf dessen Antwortbrief hat sie nun ihrerseits geantwortet. Darin schreibt sie etwa, dass sie die vom Bürgermeister vorgeschlagene Ausweichfläche, den Waldspielplatz in Ottobrunn, nicht in guter Erinnerung habe. Weil dort Müll liege, eine Freundin sich dort einmal beim Fußballspielen an einer Glasscherbe verletzt habe und Jugendliche manchmal dort Bier tränken, habe sie sich nicht mehr hingetraut.

Heyland hatte zuletzt Unverständnis über die Anlieger geäußert und betont, dass für die Gemeinde das gleiche Baurecht gelte wie für alle anderen in der Siedlung auch. Die Wiese sei nie als Spielplatz im Bebauungsplan festgeschrieben gewesen.

© SZ vom 11.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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