Neubiberg:Modernisierung light

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Der Gemeinderat verständigt sich auf Abstriche bei der Sanierung des Hauses für Weiterbildung

Von Daniela Bode, Neubiberg

Auch in Zukunft wird man im Großen Saal im zweiten Obergeschoss des Hauses für Weiterbildung in Neubiberg wohl im Sommer schwitzen und im Winter frieren. Denn der Gemeinderat hat sich nun in einem Kompromiss einstimmig für eine etwas abgespeckte Version der Sanierung und Modernisierung des Hauses entschieden.

In der Sitzung des Sonderausschusses Verwaltungsgebäude hatte es noch ganz anders ausgesehen. Da war die Entscheidung mit knapper Mehrheit von sechs zu fünf Stimmen gefallen. Hauptkritikpunkt waren die Kosten in Höhe von 4,7 Millionen Euro gewesen. Nun soll unter anderem auf das im Entwurf der Architektin vom Büro Breitenbücher Hirschbeck vorgesehene Kühl- und Lüftungssystem im zweiten Obergeschoss verzichtet werden. Einsparung: 390 000 Euro. Auch die geplante Leseterrasse bei der Bibliothek soll erst einmal nicht kommen. Es soll allerdings eine Tür nach draußen geben. Zudem soll auf bestimmte Sitzmöbel im ersten Obergeschoss und im Untergeschoss verzichtet und die Fußbodenheizung im zweiten Obergeschoss geprüft werden. Wie hoch die Kosten dann am Ende sein würden, wird noch eruiert. Das Gremium entschied außerdem, einen Projektsteuerer einzusetzen.

Das knappe Ergebnis vom Ausschuss wollte Bürgermeister Günter Heyland von Neubibergs Freien Wählern nicht stehen lassen. "Für so ein wichtiges, zukunftsweisendes Projekt braucht man eine große Mehrheit", sagte er der SZ. Die Rathausverwaltung machte dem Gremium in der Sitzung auch vor dem Hintergrund bereits gefasster Beschlüsse erneut deutlich, dass eine Verzögerung negative Konsequenzen hätte. Unter Umständen würden zusätzliche Mietkosten in Höhe von 550 000 Euro entstehen, wenn das Haus für Weiterbildung erst später saniert und die Mitarbeiter dann erst später in die Interimsräume am Bahnhof ziehen würden. Die Verwaltung betonte auch die eng verzahnte Planung der Sanierung des Hauses für Weiterbildung und der Erweiterung des Rathauses. Es wurde erneut darauf hingewiesen, wie die Architektin bereits im Ausschuss dargelegt hatte, dass Einsparungen kaum möglich sind.

Vier Stunden diskutierte der Gemeinderat dann und rang sich zu einem Kompromiss durch. "Das war mühsam, aber jetzt hoffen wir, dass es zügig vorangeht", sagte Heyland. Kilian Körner (Grüne) beklagte nach der Sitzung, dass der Gemeinderat relevante Informationen erst spät bekommen habe. So hätte das Gremium etwa erst nach mehreren Nachfragen in der Sitzung erfahren, dass das Anforderungsprofil für die Klimaanlage vorsah, dass die Anlage so leise sein müsse, dass nebenher Musik gespielt werden könne.

Im Haus für Weiterbildung sind zahlreiche Umbauten geplant. Unter anderem wird die Bibliothek im Erdgeschoss erweitert, im Untergeschoss sollen die Räume für die Volkshochschule neu aufgeteilt werden und im ersten Obergeschoss soll es neben dem Verwaltungstrakt Räume für Veranstaltungen geben.

© SZ vom 21.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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