Neubiberg:Mit Donnerhall

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Drei Bürgermeister, die Spaß haben am Theaterspielen: Thomas Loderer aus Ottobrunn, Günter Heyland aus Neubiberg und Stefan Straßmair aus Hohenbrunn (von links). (Foto: Angelika Bardehle)

Gleich drei Bürgermeister spielen im Leiberheim mit

Von Angela Boschert, Neubiberg

Am liebsten hätte Ralf Hiltwein die Namen geheim gehalten, doch war das verräterische Foto zu schnell auf Facebook gepostet. Der Leiter der Volksbühne Neubiberg-Ottobrunn hat für eine Nebenrolle in der dreiaktigen Komödie "Der Greis ist heiß" von Cornelia Willinger gleich drei Bürgermeister gewonnen. Im Stück hat sich der Bischof im Altenheim "Abendrot" angekündigt. Bei der Aufführung im Leiberheim wird die "Exzellenz" von drei Bürgermeistern gespielt: Günter Heyland, Thomas Loderer und Stefan Straßmair, die Gemeindevorsteher von Neubiberg, Ottobrunn und Hohenbrunn, teilen sich die Rolle. Jeder von ihnen spielt zwei- oder dreimal. Mehr lassen im Wahlkampf ihre Terminkalender nicht zu. Aber es gibt noch einen anderen gewichtigen Grund: Die Laienbühne verfügt nur über ein Bischofskostüm. Ob jeweils Anpassungen notwendig sind und wer von der Volksbühne diese vornimmt, darüber herrscht dezentes Schweigen.

Anders als im Alltag haben die drei Bürgermeister auf der Theaterbühne nicht viel zu sagen. Trotzdem machen sie "gerne" mit. Denn "hier ist uns der Applaus sicher", scherzt Loderer. Und Heyland ergänzt: "Soweit ich weiß, widerspricht uns hier keiner." Sie lachen. Straßmair sagt wie ein Familienvater: "Wir haben Freude daran, etwas gemeinsam zu tun. Hier erleben wir Momente, in denen man nicht ganz ernst sein muss oder mit den Augen zwinkern darf." Die drei sind sich einig: Wenn es der Volksbühne helfe, mehr Zuschauer zu gewinnen, hätte sich ihr Auftritt gelohnt. Allein vom Sängerkreis Ottobrunn, in dem Loderer mitsingt, kommen 27 Besucher. Theater gespielt haben alle drei schon. Straßmair und Loderer im Schülertheater und Heyland 2014 - unerkannt - als Haberer im Stück "Die Widerspenstigen", einer Aufführung der Volksbühne. "Das war ein Spaß", erinnert sich Heyland.

Ihren Satz im Stück müssen sie "mit Donnerhall" sprechen. In dieser Probe muss Straßmair noch an der Gewichtigkeit seines Schrittes und seiner Hörbarkeit arbeiten. Hiltwein ruft hinten aus dem Saal: "Bitte sprechen Sie so laut, als ob Sie Ihren Gemeinderat zur Ordnung rufen müssten". Das wirkt.

"Der Greis ist heiß"-Aufführungen sind am 31. Januar und am 1. Februar (20 Uhr), am 2. Februar (19 Uhr), am 7., 8., und 15. Februar (20 Uhr), am 9. und 16. Februar (19 Uhr) im Leiberheim, Nixenweg 9, München. Karten für zehn Euro gibt es unter https://okticket.de.

© SZ vom 30.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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