Neubiberg:Gemeinsamer Nenner gesucht

Lesezeit: 2 min

Neubiberg und München beauftragen Planer mit Strukturkonzept für Unterbiberg

Von Daniela Bode, Neubiberg

Bei der Ortsentwicklung Perlach und Unterbiberg geht es voran. Nun ist Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland von den örtlichen Freien Wählern offiziell beauftragt, ein interkommunales Strukturkonzept in Auftrag zu geben. Der Gemeinderat hat das am Montag mit großer Mehrheit beschlossen. Konkret geht es um das Grundstück an der Stadtgrenze südlich der Nabburger Straße, auf dem sich einst Löwenbräu ansiedeln wollte. Es soll das Planungsbüro Dragomir beauftragt werden, das auch die Rahmenplanung Unterbiberg erarbeitete. Die Kosten sollen maximal bei 30 000 Euro liegen, die Stadt München übernimmt die Hälfte.

Die Gemeinde Neubiberg befasste sich zuletzt Ende 2015 bei der Diskussion zur Rahmenplanung Unterbiberg mit der interkommunalen Abstimmung. Der Planungsausschuss der Stadt beschloss im April, dass die Stadt mit Neubiberg ein interkommunales Strukturkonzept inklusive einer verkehrlichen Gesamtlösung erstellen soll. Eine gemeinsam erarbeitete Absichtserklärung wurde freigegeben.

Das betreffende Grundstück liegt zum Teil auf Münchner und zum Teil auf Neubiberger Gebiet. 1994 wollte sich hier die Brauerei ansiedeln, kam dann aber wieder von ihren Plänen ab. Auch für den Verkehr gibt es bisher keine Lösung: Zunächst war eine Entlastungsstraße zwischen Unterhachinger Straße im Westen und Carl-Wery-Straße im Osten geplant, die so genannte Südanbindung Perlach (SAP). Doch das Interesse der Stadt an der Straße schwand. Neubiberg hielt lange daran fest, um das Wohngebiet Vivamus zu entlasten. Doch zuletzt entschied sich auch der Gemeinderat gegen eine Weiterverfolgung der SAP.

Das Konzept soll eine abgestimmte Lösung für beide Partner bringen. Die Stadt will Wohnungen bauen, die Gemeinde Unterbiberg Gewerbe schaffen. Heyland freut sich über die Entwicklung. Er weist aber auch darauf hin, dass es viele Beteiligte und Interessen gebe. Die der Stadt, der Gemeinde, der Grundstückseigentümer, des Regionalen Planungsverbands München. "Da wird noch viel passieren", sagte er. Die Gemeinderäte sahen die Entwicklung ebenfalls positiv, betonten aber ein paar Punkte. "Mir ist es wichtig, dass auf Neubiberger Seite ausschließlich Gewerbe entsteht", sagte Thomas Pardeller (CSU). So hatte es der Gemeinderat bei der Rahmenplanung besprochen. Pardeller nahm Bezug auf den Punkt "Entwicklungspotenzial" in seinen Unterlagen zur Vorbereitung der Sitzung, in denen von Schaffung von Gewerbe und Wohnbaugebieten die Rede sei. Kilian Körner (Grüne) wunderte, dass in den Unterlagen der Stadt noch eine Variante der SAP, die Münchner Lösung, genannt ist. Heyland wies darauf hin, dass der Gemeinderat zwar die SAP abgelehnt habe, es aber Sache der Stadt sei, wenn sie sich die Münchner Lösung offenhalten wolle. "Fakt ist, dass wir eine Verkehrslösung brauchen", sagte er. Zudem wies er darauf hin, dass einzelne Punkte noch nicht auf die Goldwaage gelegt werden sollten. "Es handelt sich erst um den kleinsten gemeinsamen Nenner." Im Juli soll ein weiteres Gespräch zwischen Gemeinde und Stadt stattfinden auf Basis der aktuellen Planungsskizzen und Ziele der Beteiligten. Dann soll das Büro Dragomir das Konzept entwerfen. Das Ergebnis wird dem Gemeinderat vorgestellt.

© SZ vom 15.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: