Neubiberg:"Es gibt so viel Diskriminierung"

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Manfred Färber organisiert jedes Jahr das sommerliche Grillfest in der Prof.-Göttsberger-Straße in Neubiberg. (Foto: privat)

Manfred Färber organisiert ein Fest für Einheimische und Asylbewerber

interview Von Daniela Bode, Neubiberg

Manfred Färber koordiniert seit sieben Jahren mit seiner Frau Inge das jährliche Sommergrillfest der Anwohner in der Neubiberger Prof.-Göttsberger-Straße. Dieses Jahr könnte die Feier den Titel gelebte Völkerverständigung tragen. Denn Färber und seine Frau haben auch die 14 Asylbewerber - sechs Erwachsene und acht Kinder - eingeladen, die in der Nähe untergebracht sind. Ebenso ihre Betreuer aus dem Helferkreis Asyl. Etwa 40 Erwachsene und 20 Kinder werden am Samstag, 13. Juni, zusammenkommen.

SZ: Welche Sprachen werden bei der Feier gesprochen werden?

Manfred Färber: Farsi - zwei der Familien kommen aus Afghanistan. Bosnisch, eine Familie kommt aus dem Bosnischen Raum. Natürlich Deutsch. Vielleicht kommt auch jemand, der Französisch spricht. Wir werden sehen, wie viele Sprachen gesprochen werden.

Wie verständigen sich die Gäste, wenn sie die Sprache des anderen nicht verstehen?

Ein afghanischer Familienvater spricht Deutsch, er kann übersetzen. Die bosnische Familie spricht Deutsch. Teilweise vermitteln auch die Helfer. Und die Kinder können dolmetschen - als ich eine Familie besuchte, hat ein kleines Mädchen übersetzt.

Wird das Buffet heuer anders aussehen?

Die ausländischen Gäste haben angedeutet, dass sie etwas Typisches aus ihrem Land mitbringen werden. Wir lassen uns überraschen. Außerdem wird es Würstl vom Grill geben, verschiedene Salate, Bier und nichtalkoholische Getränke.

Wie kamen Sie auf die Idee, die Flüchtlinge einzuladen?

Es gibt so viel Diskriminierung. Ich wollte, dass die Asylbewerber einbezogen werden, dass die Barrieren fallen und dass sie sehen, dass es hier auch sehr nette Leute gibt. Damit sie sich gleich wohlfühlen, haben wir auch die Betreuer eingeladen. Ich war beruflich viel im Ausland. Da war es immer schön, wenn man eingeladen und integriert wurde.

© SZ vom 12.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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