Sich bei drückender Hitze im Eisbach treiben lassen und danach in Badeklamotten mit der Trambahn wieder zurück zu fahren, gehört zu den beliebtesten Sommervergnügungen junger Münchner. Die MVG ist zwar manchmal not amused angesichts der nassen Schwarzfahrer zwischen Tivolibrücke und Nationalmuseum, aber letztlich ist die Eisbach-Tour durch den Englischen Garten samt Bade-Shuttle ein zu schönes Bild des lässig-urbanen Sommer-Münchens.
"Haltestelle Paradiesstraße" heißt die Ausstellung mit Werken von Julia Schwarz in der Neubiberger Galerie "Galliani", und die seit einigen Jahren in der bayerischen Landeshauptstadt lebende Schwedin hat für viele ihrer Bilder den Englischen Garten als Sujet gewählt: Badende Jugendliche im reißenden Eisbach, im Wechselspiel zwischen Freude und Angst; ein verschlungenes Paar im Gras, entrückt von seiner Umgebung; ein Kind, das schreit, als ahnte es von so manchem Unglück im Bach. Schwarz fängt mit ihrer Kamera die Szenen vor ihrer Haustür, im Englischen Garten, ein und die Fotos dienen ihr dann als Vorlage für die Malerei. Ihre Motive sind Momente von Millisekunden. In ihren Bildern sucht sie durch gezielte Farbkompositionen, diese Momente nicht nur einzufangen, sondern auch Einblicke in das Innenleben der Menschen zu geben.
Nachdem die 1986 in Uppsala geborene Künstlerin viele Jahre vor allem in Öl gemalt hat, zeigt sie nun in Neubiberg erstmals Aquarellbilder. Schwarz, die in Stockholm und in Stuttgart an der Kunstakademie studiert hat, lebt und arbeitet in München als freie Künstlerin. Sie hat an Gruppenausstellungen in Schweden, Dänemark und Deutschland teilgenommen und präsentierte ihre Werke auf Einzelausstellungen in Stockholm. Die Ausstellung dauert bis zum 24. Juni. Die Galerie "Galliani" (Telefon 089 66617810) an der Hauptstraße 55 ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr geöffnet .