Neubiberg:Ein Herz für St. Georg

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Das neue Pfarrzentrum in Unterbiberg bedeutet eine große Erleichterung für die rund 1200 Gemeindemitglieder. (Foto: Claus Schunk)

Der Neubau des katholischen Pfarrzentrums und der Kinderkrippe in Unterbiberg belebt das Zentrum

Von Daniela Bode, Neubiberg

Auf der linken Seite des Riegelbaus bringen große Fenster zum Marktplatz in Unterbiberg hin viel Licht ins Gebäude, die Optik von gelagerten Baumstämmen auf Teilen der Fassade im Erdgeschoss spendet Natürlichkeit und Ruhe. Auf der rechten Seite des Gebäudes prägen grüne und gelbe Metalltafeln mit groß aufgedruckten Baumringen die Fassade. Das neue katholische Pfarrzentrum mit Kinderkrippe fügt sich sehr gut in die Umgebung ein. Architekt Frank Wenzel bezeichnete den Bau mit der Filialkirche in St. Georg im Neubiberger Ortsteil Unterbiberg als "das neue Herz der Pfarrgemeinde St. Georg". Das neue Pfarrzentrum ist jetzt feierlich eröffnet worden.

Genau genommen bildet das neue Pfarrzentrum nicht nur das Zentrum der Pfarrei. Es bildet mit dem davor liegenden Marktplatz - die Straße wurde zuletzt angehoben, damit alles auf einem Niveau liegt - das neue Zentrum für Unterbiberg. Sogar ein Ständer für einen eigenen Maibaum für Unterbiberg ist vor dem Pfarrhaus angebracht worden.

Die Pfarreimitglieder von St. Georg mussten sich eine Weile gedulden. Schon vor 20 Jahren war im Bebauungsplan für das Neubaugebiet "Vivamus" am Marktplatz eine Fläche für ein katholisches Pfarrzentrum vorgesehen. Zuletzt ruhte das Vorprojekt zwei Jahre, bevor 2014, nachdem nach längeren Verhandlungen das Erzbischöfliche Ordinariat das Grundstück von der Gemeinde gekauft hat, die Bauarbeiten begannen.

Das Warten hat sich gelohnt. Die Verantwortlichen sind sehr positiv gestimmt über das Ergebnis. "Wir sind sehr zufrieden. Dem Architekten ist eine gute Lösung gelungen", sagt Pfarrer Christian Penzkofer. Er spricht von einer aufgelockerten Optik. Auch Pfarrgemeinderatsvorsitzender Konrad Heininger, der neben dem Pfarrer das Bauvorhaben gemanagt hat, ist sehr froh. Auch, weil es in der Bauphase keine Unfälle gab. "Das ist bei einem Bauvorhaben dieser Größenordnung keine Selbstverständlichkeit", sagt er. Rund sechs Millionen Euro wird das Projekt am Ende gekostet haben. Im Vorfeld waren unter anderem komplexe Hochwasserberechnungen zur Einhaltung behördlicher Vorgaben nötig, wegen erhöhter Brandschutzanforderungen mussten die Planungen angepasst werden, genauso waren wegen eigener und nachbarlicher Belange erhöhte Lärmschutzanforderungen einzuhalten. Ein Mittelpunkt des Pfarrbereichs ist nun der Pfarrsaal im ersten Stock mit seinen großen Fenstern, in dem 100 bis 150 Menschen Platz haben. Hier liegen zudem zwei Gruppenräume. Im Erdgeschoss bietet ein Foyer Platz für die Besucher, ein Seelsorgerbüro dient als Rückzugsraum für Gespräche. Holzgeländer an den Treppen, Fensterrahmen und Holzfußboden im Pfarrsaal bestehen aus Eichenholz. Insgesamt galt bei dem Projekt, "dass nachhaltig gebaut wird und wir 40 Jahre lang möglichst geringe Betriebs- und Pflegekosten haben", sagt Heininger. Das neue Zentrum verschafft der Pfarrei mit seinen derzeit 1200 Mitgliedern Möglichkeiten, Platz und Erleichterung. Bisher fanden Treffen in einem Raum der Freiwilligen Feuerwehr Unterbiberg statt und in den Pfarrräumen in Perlach. Es gibt starken Zuzug in Unterbiberg und die Pfarrei wächst. Mehr Platz war also nötig. Es soll auch neue Angebote geben. Gerade hat die Pfarrei ein Café ins Leben gerufen, bei dem sich Pfarrei- und Nicht-Pfarreimitglieder jeden zweiten Mittwoch im Monat treffen. "Bei der ersten Veranstaltung waren 16 oder 17 Personen da", sagt Heininger. "Das ist nicht schlecht, wann man bedenkt, dass sich das Treffen per Mundpropaganda herumgesprochen hat."

Bei der zweigruppigen Kinderkrippe, die vom Marktplatz aus gesehen rechts im Gebäude liegt, wird es noch etwas dauern - die erste Gruppe wird im September in Betrieb gehen. Das Gebäude ist derweil schon seit Mitte Dezember fertiggestellt, aber es mangelte am Personal. Die zwei Gruppenräume sind mit gelben und grünen Farbakzenten gestaltet. Ein großer Außenbereich mit Terrasse, Sandkasten und Wiese mit Spielgeräten wird den Kindern Platz bieten. Die Fluchttreppen sind aus gelöchertem hellbraunen Blech mit Blätteroptik luftig gestaltet.

Nur die Lärmschutzwand an der östlichen Seite des Gebäudes zum Hallstattfeld hin, in der die Bushaltestelle Unterbiberg integriert ist, ist noch nicht ganz fertig. Damit auch sie nicht wuchtig wirkt, wird sie mit verschiedenen Pflanzen begrünt werden und soll auf diese Weise einen lockeren Abschluss bilden.

© SZ vom 25.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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