Neubiberg:Die Nasen kommen weg

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Die einseitigen Verengungen der Zwergerstraße werden abgebaut. (Foto: Bardehle)

Gemeinde will in Unterbiberg andere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung testen

Von Daniela Bode, Neubiberg

Schon lange wird in Neubiberg daran getüftelt, wie der Verkehr im Ortsteil Unterbiberg beruhigt werden kann. Am Dienstag hat der Bauausschuss des Gemeinderats einstimmig beschlossen, mehrere Varianten auszuprobieren. Als erstes werden, wie es der Planer Christian Fahnberg vom Ingenieurbüro Ingevost vorgeschlagen hat, die zwei einseitigen Fahrbahnverengungen an der Zwergerstraße entfernt. Dann soll gemessen werden, wie sich das auf den Verkehrsfluss auswirkt, bevor andere verkehrsberuhigende Maßnahmen getestet werden - zum Beispiel leichte Einengungen der Fahrbahn auf beiden Seiten oder versetzt angeordnet. Laut Fahnberg ist es wichtig, dass zwei Personenwagen aneinander vorbeifahren können. Wie er bei seinen Verkehrsbeobachtungen herausgefunden hat, handelt es sich in 90 Prozent der Begegnungen in der Zwergerstraße um Begegnungen von zwei Pkw.

Als das Wohngebiet Vivamus in Unterbiberg gebaut wurde, sollten die einseitigen Fahrbahnverengungen - Nasen nennen sie die Gemeinderäte - eine Beruhigung des Verkehrs bringen. Doch in der Praxis erwiesen diese Nasen sich als kontraproduktiv. Die Anwohner klagen immer wieder über Lärm durch schnelles Anfahren und Abbremsen. Ein Anwohner schildert die Situation an der Hachinger-Bach-Brücke in der Nähe der Grundschule als brenzlig. Wenn man von der Unterhachinger Straße komme und an der Nase vorbeifahre, kämen entgegenkommende Fahrzeuge oft viel zu schnell um die Kurve.

Die Gemeinde verfolgt ein klares Ziel: "Wir wollen einen gleichmäßigen langsamen Verkehrsfluss erzielen", sagt Bürgermeister Günter Heyland von Neubibergs Freien Wählern. Vorschlag des Planers ist es nun, schrittweise vorzugehen. Also provisorische Maßnahmen treffen, ihre Wirkung testen und dann diejenige mit der besten Wirkung wählen. Fahnberg kann sich im Teilabschnitt im Westen zwischen Hachinger-Bach-Brücke und Universitätsstraße in der Zwergerstraße leichte Einengungen auf den gegenüberliegenden Straßenseiten oder versetzt angeordnete vorstellen. Ebenso schlägt er punktuelle Fahrbahnanhebungen vor. Im östlichen Bereich in der Lilienthalstraße schlägt er eine Querungshilfe am Ortseingang, Fahrbahnverschwenkungen oder ebenfalls punktuelle Fahrbahnanhebungen vor.

Die Gemeinderäte begrüßten die Idee des schrittweisen Vorgehens und brachten ihrerseits konkrete Vorschläge vor. Reiner Höcherl (Freie Wähler), der seit 15 Jahren in Unterbiberg wohnt, plädierte für eine Fahrbahnanhebung in der Zwergerstraße auf Höhe des Übergangs am Anger. Wie Ute Hirschfeld (Grüne) sprach auch er sich dafür aus, zur Sicherheit der Kinder die Nase am Hachinger Bach in der Nähe der Grundschule beizubehalten. Fahnberg stimmte zu, dass diese Einengung bleiben sollte, bis entschieden ist, was kommen soll.

© SZ vom 14.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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