Neubiberg:Betreuung für alle

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Der Elternbeirat der Neubiberger Grundschule wünscht sich eine Professionalisierung der Ferienangebote für Kinder

Von Angela Boschert, Neubiberg

Während die Schulkinder ihre Ferien genießen, müssen viele Eltern Organisationskunststücke vollführen, um die passenden Betreuung zu finden. Doch qualifizierte Ferienprogramme sind knapp und teilweise sehr teuer. Beide Probleme hofft der Elternbeirat der Grundschule Neubiberg mit Hilfe der Gemeinde nun von Herbst an lösen zu können.

Der Elternbeirat hat die aktuelle Situation der Ferienbetreuung für Grundschulkinder in Neubiberg analysiert und sich nach Alternativen umgesehen. Kathrin Tauber, Vorsitzende des Elternbeirats, stellte beides im Gemeinderat vor und äußerte den Wunsch, dass die Gemeinde die Ferienbetreuung mit einer pädagogischen selbst organisiere. Aktuell bieten der Awo-Hort am Rathausplatz sowie der Kibeg-Hort an der Grundschule in Unterbiberg Ferienbetreuung für Kinder an, die bereits den Hort besuchen. In der Grundschule Neubiberg können so 52 von 320 Kindern für neun Wochen im Jahr in eine bezuschusste Ferienbetreuung gehen. Zusätzlich organisieren Mütter an der Neubiberger Grundschule seit zwei Jahren ein Ferienprogramm. Der Zeitaufwand für die ehrenamtlich tätigen Eltern ist allerdings so hoch, dass nicht sicher ist, wie lange sie diese Ferienbetreuung noch organisieren können. Auch liegt der Preis ihres Angebots bei 140 Euro pro Kind und Woche. Den können einige Eltern kaum bezahlen. Daher möchte der Elternbeirat eine flexible, planbare und verlässliche Ferienbetreuung für alle Neubiberger Grundschulkinder installieren, die bezuschusst und somit für alle Eltern bezahlbar wird.

Der Elternbeirat hat sich in Nachbargemeinden umgeschaut und favorisiert das Modell der "Ferieninsel", die der Kreisjugendring München-Land (KJR) in Riemerling seit fünf Jahren anbietet. Dort werden bis zu 30 Kinder in der Zeit von 8 bis 16.30 Uhr betreut. Die Gemeinde Hohenbrunn zahlt die pädagogische Fachkraft, die für acht Wochen pro Jahr eine Ferienbetreuung organisiert. Die Kinder kennen ihre Betreuungskraft, diese kann das Angebot auf die Buben und Mädchen abstimmen. Bei Bedarf werden weitere Betreuer hinzugezogen. Anmeldungen sind auch kurzfristig noch möglich, die Kosten liegen bei 60 Euro pro Woche.

30 Betreuungsplätze entsprechen etwa dem Mehrbedarf für Neubiberger Grundschulkinder. "Wir machen gerade noch eine aktuelle Bedarfsabfrage, sowohl an der Grundschule als auch in den Kindergärten", sagt Vanessa Weihbrecht vom Elternbeirat der Grundschule Neubiberg. Der Bedarf in den Sommerferien sei am größten, hier würde ein Zusatzangebot wie die Ferieninsel sehr helfen, sagt Weihbrecht. Daher hat der Elternbeirat einen Zuschuss von 16 000 Euro pro Jahr für die Stelle der pädagogischen Kraft beantragt.

Nach Auskunft des Elternbeirats wäre alternativ das Programm "Ferienspiele" der Arbeiterwohlfahrt denkbar, wie es in Unterhaching, Haar, Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Grasbrunn angeboten wird. Es ist themengebunden und auch für größere Gruppen geeignet. Das Konzept "Kids in Munich" eines privaten Anbieters richtet sich an kleine Gruppen und ist sehr teuer. Daher hält es der Elternbeirat für Neubiberg für ungeeignet. Aktuell wartet die Gemeinde auf das Angebot des KJR, das sie, ausgerichtet auf 40 Kinder, angefordert hat. Passt das Angebot, könnte es schon in den Herbstferien eine zusätzliche Ferienbetreuung geben.

© SZ vom 16.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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