Neubiberg:Anwohner finden Gehör

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Münchner Stadträte vertagen Debatte über U-Bahn­betriebshof

Von Daniela Bode, Neubiberg

Im Kampf gegen die Pläne für den neuen U-Bahnbetriebshof in Neuperlach Süd können die Anwohner einen ersten Erfolg verbuchen. Nachdem sich nun auch Neubibergs Bürgermeister Thomas Pardeller (CSU) eingeschaltet hat, wurde die Beratung über das Projekt im Planungsausschuss des Münchner Stadtrates verschoben. Dort sollte eigentlich bereits über eine Flächennutzungsplanänderung gesprochen werden.

In einem Brief an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte Pardeller die Sorge der Anwohner auch in Neubiberg vorgetragen, dass durch das Vorhaben weitere Beeinträchtigungen zu erwarten seien. Den Münchner Rathauschef bat er, diese Bedenken in der Sitzung des Planungsausschusses zu kommunizieren. Pardeller selbst hat nach eigener Aussage erst aus der Presse davon erfahren, dass die Planungen des Betriebshofs wieder vorangetrieben werden sollen. Im Gegensatz zur bisherigen, der Gemeinde bekannten Planung erwecke die aktuelle Berichterstattung zur Bürgerinfoveranstaltung der Stadtwerke vom 12. Mai den Eindruck, dass davon "ohne weitere Information oder Abstimmung mit uns - unter Umständen in Neubiberg belastender Weise - durch die Stadtwerke abgewichen werden könnte", schreibt er. Speziell das bis an die Gemeindegrenze reichende neue Brems- und Abnahmegleis werde Lärmschutzauswirkungen auf reine Wohngebiete in Neubiberg haben, die bislang mit ausreichenden Vorkehrungen wie Lärmschutzwänden und Betriebszeitbegrenzungen abgewendet werden sollten, schreibt er. Auch die Bürgerinitiative "Saubere Luft für Waldperlach und Neubiberg" hatte Reiter schon geschrieben, dass sie die Pläne in der Form ablehne.

Offensichtlich zeigt Pardellers Brief Wirkung: Der betreffende Tagesordnungspunkt wurde am Mittwoch auf die Sitzung am 7. Juli vertagt, weil man nun erst noch mit Neubibergs Bürgermeister sprechen möchte. Die Bürgerinitiative begrüßt die Entscheidung: "Das ist der erste Schritt in die Richtung, dass die Bürgerinnen und Bürger bei dem Thema ernst genommen werden", sagt Sprecher Oliver Hellmund. Er und seine Mitstreiter wollen so bald wie möglich beantragen, sich mit Politik und Planern über das Vorhaben auszutauschen.

© SZ vom 18.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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