Neubiberg:Am Ball beim Wohnungsbau

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Neubiberger Gemeinderat legt Standorte fest, auch für Flüchtlingsquartiere

Von Daniela Bode, Neubiberg

Die Gemeinde Neubiberg ist mit ihrem Ansinnen, weitere bezahlbare Wohnungen zu schaffen, am Ball: Auf den gemeindeeigenen Grundstücken am östlichen Ende der Eichenstraße und am Floriansanger gegenüber der Freiwilligen Feuerwehr Neubiberg soll preisgünstiger Wohnraum entstehen. Nach einer groben Schätzung könnten dort 25 Wohneinheiten gebaut werden. Diese einstimmige Entscheidung aus einer nicht-öffentlichen Sitzung des Gemeinderats gab die Gemeinde vor kurzem bekannt.

Es soll nun ein Kriterienkatalog erarbeitet werden, nach dem die möglichen Wohnungen dann Neubiberger Bürgern zur Verfügung stehen sollen. Das können genauso Gemeindemitarbeiter, sozial Schwache oder anerkannte Flüchtlinge sein. Zudem beauftragte das Gremium die Gemeindeverwaltung, die Voraussetzungen zur Realisierung zu prüfen. Es sollen vor allem möglichst kostengünstige Finanzierungsmodelle überprüft werden.

Die Gemeinde denkt idealerweise an ein Modell wie bei den Wohnungen auf der Heid, die in Zusammenarbeit mit der Baugesellschaft München Land gebaut werden sollen. Ebenso soll die Verwaltung untersuchen, inwieweit so ein Bauprojekt gefördert werden kann, etwa durch das Programm des Landkreises, mit dem der Bau preisgünstiger Wohnungen unterstützt werden soll. Wie in allen Kommunen ist auch in Neubiberg das Thema Wohnungsbau relevant, da günstiger Wohnraum knapp ist und durch die Verantwortung für anerkannte Flüchtlinge noch dringlicher wird.

In der nicht-öffentlichen Sitzung hatte der Gemeinderat auch einstimmig beschlossen, sich weiterhin zu seiner Verpflichtung der Mitwirkung bei der staatlichen Aufgabe der Asylbewerberunterbringung zu bekennen. Mehrheitlich befürwortete das Gremium die Unterkunft der Asylbewerber in den staatlichen Gemeinschaftsunterkünften an der Äußeren Hauptstraße und auf dem Grundstück an der Hohenbrunner Straße 32. Das Landratsamt hat bis Ende 2016 etwa 371 Flüchtlinge prognostiziert, die in Neubiberg untergebracht werden müssten. In der Gemeinschaftsunterkunft wäre Platz für etwa 300 Menschen, auf dem von Privatleuten angebotenen Grundstück an der Hohenbrunner Straße könnten Quartiere für zirka 50 Personen entstehen. Der Gemeinderat geht davon aus, dass so der Betrieb der Traglufthalle, in der derzeit rund 246 Flüchtlinge leben, zum geplanten Zeitpunkt im September 2016 wieder eingestellt werden kann.

Jürgen Leinweber (Grüne) stimmte gegen diesen Vorschlag, "weil ich gegen solch große Unterkünfte bin", teilte er der SZ auf Nachfrage mit. Er plädiert wegen der besseren Möglichkeit der Integration für kleinere Einheiten und eine einigermaßen gleichmäßige Verteilung der Asylbewerber auf das Gemeindegebiet. Er nannte weitere Grundstücke wie etwa die Grünfläche östlich der Karl-Huber-Straße sowie das Angebot einer privaten Unterkunft zum Mieten. So seien Unterkünfte mit einer Größe für maximal 80 bis 100 Personen möglich, wenn der politische Wille da sei. "Ich finde es sehr schade, dass die Chance nicht genutzt wird", sagt er.

Wie Landrat Christoph Göbel (CSU) der Gemeinde vor kurzem mitteilte, geht er davon aus, dass auf dem Grundstück an der Äußeren Hauptstraße Einheiten für vier bis acht Personen in Holzständerbauweise errichtet werden sollen. Derzeit läuft das Vergabeverfahren. Bezüglich des Grundstücks an der Hohenbrunner Straße liegt der Gemeinde ein Bauantrag vor, der in der Bauausschusssitzung am 15. Dezember behandelt werden wird.

© SZ vom 10.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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