Neubiberg:Älterer Newcomer

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Songwriter Stefan Noelle eröffnet die Reihe "Kultur im Keller"

Von Daniela Bode, Neubiberg

Gitarre, Gesang, eine warme Stimme. Genau richtig, um einen Herbstabend angenehm ausklingen zu lassen. Wie passend zur Jahreszeit, dass das Debütalbum von Stefan Noelle auch noch "Meinetwegen im Regen" heißt. Der Münchner Chansonnier wird an diesem Freitag bei der Reihe "Kultur im Keller" am Gymnasium Neubiberg einige Stücke daraus vorstellen. Der Klarinettist und Flötist Max Braun begleitet ihn.

"Meinetwegen bei Nacht. Deinetwegen bei Tag", singt Noelle und spielt dazu auf der Gitarre. Schon lange steht er als Schlagzeuger und Sänger auf der Bühne. Er wirkte an preisgekrönten Theaterproduktionen mit, tritt seit 1991 mit Alex Haas als Musikkabarett-Duo "Unsere Lieblinge" auf und ist regelmäßig Gastgeber der Songwriter-Matinee "Das Lied zum Sonntag" im Valentin Karlstadt Musäum in München. Beim Schreiben eigener Texte ist der 51-Jährige Spätberufener. "Ich bin einer der ältesten Newcomer", scherzt er. Sein Debütalbum kam im Januar heraus. Die Texte klingen lebensfroh, abwechslungsreich, jung. Oft singt er von der Liebe, etwa in dem jazzigen Stück "Erdbeerbowle" oder in "Mein tätowiertes Herz". "Ich schreibe mir schon mal ein Liebeslied von der Seele, das ich schon seit 25 Jahren mit mir herumtrage", sagt er. Noelle spielt dabei gerne mit der Sprache. In "Aber so geht es auch" dreht er die Geschichte Satz- um Satzteil weiter. ". . . wenn sie sagt - dass sie ahnt - was er fühlt - wenn er schweigt . . ." textet er da. Schöne Melodien, Texte voller Humor und Feinsinn.

Noelle sieht sich selbst als Liedermacher in der europäischen Tradition verwurzelt. Manch einer verglich ihn schon mit Reinhard Mey oder Konstantin Wecker. Der Musiker ist gespannt angesichts des Konzerts in Neubiberg: "Ich habe noch nie vor Schülern gespielt", sagt er. Dennoch ist er guter Dinge, denn gerade die jungen Leute sagten ihm nach Auftritten, dass sie ihn gut fänden. Die Reihe im Theaterkeller der Schule gibt es seit 2014, es werden stets regionale Künstler oder ehemalige Schüler eingeladen. Einmal bot ein Künstler bei einem Poetry Slam seine Wortakrobatik dar, ein anderes Mal waren Kurzfilme ehemaliger Schüler zu sehen. "Es ist eine nette Veranstaltung - mit Kultur und einem Austausch in der Schulfamilie", sagt Schulleiter Reinhard Rolvering, der Noelle noch aus früheren Zeiten kennt. Das Konzert am Freitag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 14.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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