Naturschutz:Konkurrenz am Kiesufer

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Spaziergänger an der Isar gefährden Brutvögel

Mit den wärmer werdenden Tagen locken die Kiesbänke und Kiesinseln der Isar Spaziergänger und Freizeitsportler zum Sonnen und für ein abkühlendes Bad. Das Landratsamt bittet daher um Vorsicht: Denn während Ausflügler die Inseln zur Erholung aufsuchen, sind Flussregenpfeifer und Flussuferläufer auf die Schotterflächen zur Brut dringend angewiesen. Nicht nur Hochwasser stellten eine große Gefahr für diese Vogelarten dar, sondern auch Erholungssuchende, warnt die Behörde. Zum Schutz der Vogelarten wurden deshalb geeignete Brutplätze im Gelände markiert. Diese werden laut Kreisbehörde in den kommenden Wochen intensiv beobachtet. Das Landratsamt weist darauf hin, dass für die Brutbereiche zwischen 15. März und 10. August generell ein absolutes Betretungsverbot besteht.

Früher fanden vor allem kiesbrütende Vogelarten wie Flussregenpfeifer und Flussuferläufer in den einstigen vegetationsarmen breiten Auen der Isar hervorragende Brutplätze. Mit der Zähmung der Flüsse änderte sich das Bild der Auen jedoch dramatisch. Zwar erfolgte bereits Ende der 1980er Jahre an der Isar ein Umsteuern, dem Fluss wird wieder mehr Raum gegeben. Trotz aller Bemühungen sind die einst im Überfluss vorhandenen Brutplätze von Flussregenpfeifer und Flussuferläufer aber noch immer äußerst rar.

Laut Landratsamt gibt es gerade einmal noch 150 Brutpaare des Flussuferläufers in Bayern. Die Flusstäler von Isar und Regen seien die wichtigsten verbliebenen Brutgebiete dieser vom Aussterben bedrohten Vogelart. Auch vom Flussregenpfeifer gibt es demnach nur noch rund tausend Paare in Bayern. Seine direkt auf den Kies gelegten gefleckten Eier sind für Menschen nahezu unsichtbar. Das Amt bittet daher, die gelben Hinweisschilder und Flatterleinen zu beachten und keinesfalls die abgesperrten Kiesflächen zu betreten. Auch das Feuermachen und Grillen ist außerhalb der zugelassenen Bereiche grundsätzlich verboten.

Bei Missachtung des Betretungsverbots drohen empfindliche Geldbußen.

© SZ vom 07.05.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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