Mobilität:Wendeschleife wird weiter gebraucht

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Die Linie 21 könnte an der St.-Veit-Straße auch Richtung Neuperlach verlängert werden

Von Lea Kramer, München/Haar

Lange Jahre schrumpfte das Münchner Tramnetz, statt dass es ausgebaut wurde. Nun soll der öffentliche Nahverkehr zunehmen - auch mit Hilfe einer großen Trambau-Offensive über die Stadtgrenze hinaus. Welche Rolle die Endhaltestelle der Tram 21 an der St.-Veit-Straße in den Planungen spielt, hat das Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt nun beantwortet.

Die Tramlinie 21 ist eine Strecke mit langer Geschichte. Bei der Eröffnung 1926 führten die Gleise über die Rosenheimer Straße und die Orleansstraße am Ostbahnhof vom Stadtteil Ramersdorf bis nach Berg am Laim. Zu Beginn hieß die Verbindung Linie 31. Später fuhr die Tram als Linie 1 aus Berg am Laim bis nach Neuhausen und verband den Münchner Osten mit dem Westen.

Die Idee für die Zukunft war ursprünglich, die Trasse noch weiter ostwärts zu führen: über Kreillerstraße und Wasserburger Landstraße hinaus bis zur Stadtgrenze und in den Landkreis mit der Endhaltestelle in Haar. Diese Option hat der Mobilitätsausschuss des Kreistags vergangene Woche diskutiert. Einem Verkehrsgutachten zufolge sind die prognostizierten Fahrgastzahlen nicht hoch genug, dass das Projekt wirtschaftlich wäre. Der Kreistag will prüfen lassen, ob mit einer Entzerrung der Haltestellen die Fahrtzeiten verkürzt werden können und eine Verlängerung nach Grasbrunn und Vaterstetten möglich ist.

Derweil plagt die Lokalpolitiker in Berg am Laim etwas anderes: Sollte der Ausbau kommen, was passiert dann mit der Wendeschleife an der St.-Veit-Straße am Ende der Tramtrasse? "Die Trambahnstrecke zwischen den Haltestellen Kreillerstraße und St.-Veit-Straße wird unabhängig der Planungen von Streckenerweiterungen entlang der Wasserburger Landstraße ein Bestandteil des Trambahnnetzes bleiben", heißt des dazu von der Münchner Verkehrsgesellschaft in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Berg am Laim. Es gebe keine Planungen, die Strecke an der Stelle zu verkürzen. Im Gegenteil: Eine Verlängerung der Gleise von der St.-Veit-Straße in Richtung Neuperlach Zentrum sei "nicht gänzlich ausgeschlossen".

Eine neue Linie in diese Richtung hatte kürzlich bereits der Bezirksausschuss in Ramersdorf-Perlach angeregt. Dort sehen die Stadtviertelpolitiker in einer Querverbindung großes Potenzial, U-Bahn und Buslinien in ihrem Stadtbezirk langfristig zu entlasten. Eine Wendemöglichkeit für die Trambahnlinie 21 könnte demnach am Busbahnhof Neuperlach Zentrum entstehen.

© SZ vom 22.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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