Mittersendling:Von "Partygästen" gefesselt und ausgeraubt

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Ein 28-Jähriger hat Unbekannte zum Feiern in die eigene Wohnung eingeladen. Doch dann lief die Party anders als geplant.

Susi Wimmer

Drei junge Männer haben einen 28-jährigen Betrunkenen in seiner Wohnung in Mittersendling gefesselt, brutal zusammengeschlagen, getreten und ausgeraubt. Aufgrund von Fingerabdrücken konnte die Polizei jetzt die mutmaßlichen Täter ermitteln und festnehmen. Das Opfer musste stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Der 28-jährige Münchner war laut Polizei erheblich betrunken, als er am 12. Janaur um 1 Uhr nachts zu Fuß auf dem Weg nach Hause war. Auf der Straße traf er auf einen 16-Jährigen und fragte ihn nach einer Zigarette. Die beiden unterhielten sich und beschlossen gemeinsam, in die Wohnung des 28-Jährigen zu gehen und dort noch etwas zu trinken.

Der 16-Jährige allerdings sah in dem Angetrunkenen wohl ein leichtes Opfer. In der Wohnung angekommen, erklärte er seinem Gastgeber, er werde noch Freunde anrufen, und dann wolle man eine Party feiern. Wenig später klingelte es an der Türe. Doch die neuen Gästen, 17 und 20 Jahre alt, hatten anderes als Feiern im Sinn: Sie fielen sofort über den 28-Jährigen her, fesselten ihn an Händen und Füßen mit Elektrokabeln. Der 17-jährige Schüler hielt das Opfer fest, der 20-Jährige schlug zu und trat dann auch noch mit dem Fuß direkt ins Gesicht des Mannes.

Das Opfer erlitt einen Nasenbeinbruch sowie eine Augenhöhlenfraktur und musste zwischenzeitlich zweimal stationär behandelt werden. Während der Schlägerei war der 16-Jährige durch die Wohnung gelaufen und hatte alles zusammengetragen, was sich stehlen ließ. Mit einem Handy, einer X-Box und einer EC-Karte flüchteten die Täter. Zuvor nahmen sie dem Schwerverletzten noch die Fesseln ab. Noch am selben Tag hoben die Täter mehrere Hundert Euro vom Konto des Münchners ab.

Da alle drei Täter bereits bei der Polizei bekannt waren und in der Wohnung Fingerabdrücke hinterlassen hatten, konnten die Ermittler die Räuber rasch ausfindig machen. Die Männer seien "äußerst massiv und brutal vorgegangen", sagt Polizeipressesprecherin Alexandra Schmeitz. Aus diesem Grund werde das Delikt auch als schwerer Raub eingestuft. Die beiden jüngeren Männer zeigten sich geständig, der 20-Jährige sagte lediglich, er sei in der Wohnung gewesen. Alle drei sitzen in Untersuchungshaft.

© SZ vom 28.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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