Mitten in Planegg:Rote mit schwarzem Schaf

Lesezeit: 1 min

Ob US-Präsident, britischer Premier oder Ernst Weidenbusch: Politiker umgeben sich gerne mit Tieren, die zu ihnen passen. Ein Bild mit der SPD-Abgeordneten Bela Bach gibt nun aber Rätsel auf

Von Iris Hilberth

Der Hund von Präsident Eisenhower hieß Heidi. Ein sogenannter Weimaraner war das. Es gibt Bilder von den beiden aus den Fünfzigerjahren. Etwas Besonderes sind Hunde im Weißen Haus allerdings nicht. John F. Kennedy besaß Pushinka, einen Mischling, den ihm der damalige sowjetische Premier Nikita Chruschtschow geschenkt haben soll. Und Fotos von Bo, dem Familienhund der Obamas, sind auch den meisten noch im Gedächtnis. In Großbritannien stehen offenbar eher die Katzen hoch im Kurs bei Bewohnern von Number 10 Downing Street. Bekanntester tierischer Gefährte dürfte Kater Humphrey gewesen sein, ein beliebtes Fotomotiv bei Touristen. Während der Amtszeit von John Major ist er dann in Ungnade gefallen, weil er in Verdacht geraten war, vier Rotkehlchenküken getötet zu haben.

Was wären die Politiker ohne ihre Tiere? Handelt es sich nicht gerade um Schlange, Hyäne und Ratte, die Theodore Roosevelt gehalten haben soll, machen sich die Lieblinge doch immer gut auf Fotos. Das Streicheln von Schweinchen und Kälbchen bringt Sympathiepunkte, nicht nur bei Wählern im ländlichen Raum. Nur Angela Merkel war offenbar damals bei einem Besuch in Liberia nicht ganz so glücklich über ihr tierisches Geschenk und ließ das weiße Huhn in der deutschen Botschaft zurück. Kein Wunder. Als ihre Lieblingstiere hat sie mal Erdkröten, Kraniche und Fledermäuse genannt. Die Patenschaft übernahm sie für einen Pinguin.

Hiesige Politiker hingegen mögen es offenbar weniger ausgefallen. Dafür sind ihre vierbeinigen Begleiter omnipräsent. Vom CSU-Landtagsabgeordneten Ernst Weidenbusch aus Haar gibt es schon seit ein paar Jahren fast keine Bilder mehr ohne seinen Finzi. Der Politiker-Hund hat sogar längst seine eigene Facebook-Seite. SPD-Bundestagsabgeordnete Bela Bach aus Planegg hat nun nachgezogen und ein nettes Foto mit Schaf gepostet. Nur ist das Tier leider schwarz - was Parteifreunde gleich bemängelten. Also bitte! Was wäre die Alternative gewesen? Die Rotbauchunke, die rote Samtmilbe oder die rote Röhrenspinne?

© SZ vom 16.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: