Mitten in Oberhaching:Eine ganz brillante Idee

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Der Immobilienbericht zeigt wieder einmal, wie wohlhabend der Landkreis ist. Doch wohin mit all dem Geld? Die Hausbank weiß Rat

Von Iris Hilberth

Dass der Landkreis München zu den reichsten Gegenden der Republik gehört, ist kein großes Geheimnis. Erst diese Woche wieder hat der Immobilienverband Deutschland (IVD) in seinem Marktbericht darauf hingewiesen, dass im vergangenen Jahr die Kaufkraft pro Einwohner 32 397 Euro betrug. Trotz Corona, trotz Kurzarbeit hatten die Leute durchschnittlich diese Summe für Konsum- und Sparzwecke zur Verfügung. Dass Starnberg noch betuchter ist - geschenkt! Münchner aber hatten weniger (31 309 Euro), Erdinger auch (26 182) und der Bundesdurchschnitt lag gerade mal bei 23 245. Geld ist also bei vielen im Landkreis kein Problem. Oder doch?

Mal abgesehen von denen, die zu wenig haben, kommen auch die ins Grübeln, die zu viel haben. Gerade erst hat auch die Volks- und Raiffeisenbank in Oberhaching angekündigt, dass ihre Kunden all die Kohle nicht mehr kostenlos auf ihren Girokonten herumliegen lassen dürfen. Bei 100 000 ist Schluss, darüber muss man zahlen. Aber was soll man bloß anfangen mit den zig Tausenden von Euro? Immobilien sind immer eine Option, aber die sind sauteuer. Anhand der Dinge, die aktuell ausverkauft sind, erkennt man unschwer, was die Leute mit den überzähligen Scheinchen im Lockdown so alles angeschafft haben: Fahrräder, Motorroller, Gewächshäuser, Whirlpools, neue Küchen.

Wenn dann aber immer noch Geld übrig bleibt, stellt sich für diese Leute die Frage: In was investieren, wenn Aktien nicht so mein Ding sind und das Depot im Schuhkarton wenig rentabel? Edle Weine, teurer Whisky, wertvolles Porzellan, seltene Turnschuhe? Vorschläge für kreative Geldanlagen gibt es genügend. Doch für all das braucht man Lagerkapazitäten. Das ist bei Gold und Silber nicht anders, das aktuell auch gerne genommen wird. In München wurde daher sogar ein Automat mit Edelmetall aufgestellt. Der Vorstand der VR-Bank aber hat einen ganz anderen Tipp parat für Leute, denen Goldbarren auf die Dauer zu schwer werden in der Handtasche: Diamanten. Eine brillante Idee! Für Edelsteine to go wäre der Landkreis sicher ein guter Standort.

© SZ vom 14.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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