Mitten in Aschheim:Wo Castor strahlt

Die Gemeinderäte haben die Qual der Wahl zwischen Gustav, Hella, Luma und Pollux' Zwillingsbruder

Von Irmengard Gnau

Gustav hatte dieses Mal Pech. Dabei ist der Name doch seit der Entenhausener Comic-Welt von Walt Disney unzertrennlich mit Donald Ducks Cousin Gustav Gans, dem uneingeschränkten Glückspilz, verbunden. Mit einer manchmal ans Unverschämte grenzenden Leichtigkeit spaziert der goldgelockte Erpel durch die Welt und wartet nur darauf, dass ihm der nächste Hauptgewinn vor die Füße fällt. Vor dem strengen Urteil der Aschheimer Gemeinderäte allerdings konnte sein Namensvetter Gustav nicht bestehen.

Einstimmig haben sich die Kommunalpolitiker für die Konkurrenz ausgesprochen und Gustav auf die hinteren Plätze verwiesen. Da ist es auch nur ein kleiner Trost, dass er dieses Schicksal mit Hella und Luma teilt. Schließlich ging es um eine ebenso wichtige wie ehrenvolle Aufgabe: Die Aschheimer Straßen und Wege zu erleuchten. Da aber muss Gustav aus dem Hause "Leipziger Leuchten" nun zurückstecken. Was vielleicht auch an seinem stolzen Preis gelegen hat: Mehr als 1000 Euro hätte die Gemeinde für eine der neuen LED-Leuchten bezahlen müssen.

Rein finanziell ist die Kür freilich nicht zu begründen. Die Konkurrenz überzeugte die Gemeinderäte vor allem mit ihrer glänzenden Leuchtleistung - nicht blendend oder grell, sondern ausgewogen erhellendes und zugleich wärmendes Licht spende der Sieger, wurde diesem bescheinigt. Und sein Name ist wahrlich auch einer, der seiner Aufgabe würdig ist: Über Aschheimer Wohnstraßen und Fußwegen wird künftig Castor strahlen. Sein Zwillingsbruder Pollux leuchtet, ganz ohne sich einer Abstimmung gestellt zu haben, am winterlichen Nachthimmel dazu.

© SZ vom 19.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: