Meine Woche:Linientreu seit 32 Jahren

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(Foto: SV Heimstetten)

Platzwart Hans Würdinger bereitet in Heimstetten den Saisonstart vor

Von Irmengard Gnau, Heimstetten

Am kommenden Sonntag geht es wieder los. Dann startet die erste Fußballmannschaft des SV Heimstetten in die neue Saison in der Bayernliga-Süd; als erster Gegner ist der SV Pullach zu Gast. Bis dahin aber hat Hans Würdinger () noch einiges zu tun: Als Platzwart ist er mitverantwortlich dafür, dass die Fußballer im Sportpark Heimstetten möglichst perfekte Bedingungen für ihr sportliches Duell vorfinden.

Der sprichwörtliche grüne Rasen ist dabei nur in zweiter Linie Würdingers Arbeitsfeld. Das Mähen, Vertikutieren und mehr hat die Gemeinde an einen externen Spezialdienst ausgelagert. Das heißt freilich nicht, dass der Platzwart die Hände in den Schoß legen kann. "Es gibt eigentlich immer was zu tun", sagt Würdinger und lacht. Er muss dafür Sorge tragen, dass die Tore in gutem Zustand sind, überprüft etwa regelmäßig, ob keines der Netze ein Loch hat. Und er hat darauf zu achten, dass die Markierungen alle stimmen und gut sichtbar sind. "Die Linien sind eigentlich das A und O", sagt Würdinger. Je nach Wetterlage hält die weiße Farbe zwei bis drei Wochen lang auf dem Rasen, dann muss Würdinger wieder ran und nachziehen, auf dem Hauptplatz, dem Nebenplatz und dem Kleinfeld. "Da kommt schon ein Kilometer zusammen", sagt er.

Seit 32 Jahren ist Würdinger bereits Platzwart der Heimstettener, ehrenamtlich. Dafür ist er fast jeden Tag am Fußballplatz unterwegs, nach der Arbeit fährt er hinüber, um nachzuschauen, ob irgendetwas fehlt. Schließlich spielt nicht nur die erste Mannschaft im Sportpark, auch die D-Jugend soll ein ordentliches Feld vorfinden.

Die Arbeit wird honoriert: Das Stadion in Heimstetten ist als Austragungsort auch bei anderen Vereinen beliebt. 2500 Zuschauer etwa fasst es und ist so gut ausgestattet, dass sich regelmäßig auch höherklassige Klubs einmieten. Am Mittwoch etwa muss Würdinger noch alles für ein Freundschaftsspiel des VfB Stuttgart gegen Dynamo Dresden vorbereiten. Auch die Nachbarn aus Unterföhring möchten ihre Regionalliga-Heimspiele gern in Heimstetten austragen. Dann könnte heuer möglicherweise sogar 1860 München mit seinen Fans zum Auswärtsspiel kommen.

Für die Heimstettener selbst soll es in dieser Saison auch wieder rund laufen. Im Jubiläumsjahr - vor wenigen Tagen beging der SV sein 50-jähriges Bestehen - hat sich der Verein hohe Ziele gesteckt. Die vergangene Saison beendete die Mannschaft auf dem siebten Platz - heuer soll es weiter nach vorne gehen. "Oben mitspielen" hat Präsident Ewald Matejka als Ziel ausgegeben. An den Platzbedingungen soll es nicht scheitern.

© SZ vom 10.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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