Meine Ferien:Unterhaching kennenlernen

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Heimatpfleger Günter Staudter hat eine Rätseltour ausgetüftelt

Von Anna-Maria Salmen, Unterhaching

Ein Urlaub am Mittelmeer kommt heuer für viele Familien nicht in Frage. Auch Zeltlager oder Fußballfreizeiten fallen aufgrund der Corona-Beschränkungen größtenteils aus. Dennoch sehnen sich viele Kinder danach, auch zu Hause abwechslungsreiche Ferien zu erleben. Statt in ferne Länder zu reisen, können die Daheimgebliebenen in diesem Sommer bei einer Tour durch Unterhaching den Heimatort erkunden. Organisiert wurde die kleine Schnitzeljagd vom neuen Referat Betreuung und Bildung der Gemeinde Unterhaching. Heimatpfleger Günter Staudter hat die Mitarbeiterinnen bei der Entwicklung der Stationen mit seinem Wissen über die Ortsgeschichte unterstützt.

"Ich habe festgestellt, dass der eigene Ort im Heimat- und Sachkundeunterricht in der Schule nur noch gestreift wird. Da geht es hauptsächlich um München", erzählt der 78-Jährige. Diese Bildungslücke soll die Erkundungstour schließen. Als die Rathaus-Mitarbeiterinnen mit der Idee zu ihm kamen, war Staudter sofort begeistert. Der Heimatpfleger hat früher Erwachsene auf Touren zu den Denkmälern der Gemeinde begleitet. Seine Erfahrungen brachte er eigener Aussage nach gerne in die Entwicklung des Rundwegs für Kinder ein. Die ortsbezogenen Stationen basieren auf Staudters alten Führungen, auch die Route hat er vorgeschlagen.

Vom Startpunkt am Rathaus geht es über das Kultur- und Bildungszentrum und die Kammerloher Wirtschaft zum Hachinger Bach, weiter führt der Weg unter anderem zur Kirche St. Korbinian und zur Gärtnerei. An jeder der insgesamt 13 Stationen erwarten die Kinder Fragen. Zum Beispiel: Gibt es das Gasthaus Zur Post seit dem Jahr 1430, seit 1100 oder gar schon seit 560? Wurde das Wasser des Bachs an der Brücke gegenüber der Postwirtschaft in einen kleinen Graben abgeleitet, damit die Anwohner dort ihre Wäsche waschen konnten oder um das Hochwasser niedrig zu halten? Jedes der Rätsel sollen die Kinder lösen können, wenn sie sich an den Stationen genau umschauen. Auch das Internet dürfen sie zu Rate ziehen. Sind alle Fragen richtig beantwortet, bekommen die Teilnehmer im Rathaus eine kleine Belohnung.

"Wir hätten noch viel mehr interessante Orte, aber es muss ja auch in einem zeitlichen Rahmen zu bewältigen sein", sagt Staudter. Zu Fuß dauert die Entdeckungstour nach Aussage des Heimatpflegers rund zwei Stunden. "Die Kinder sollen dabei Unterhaching kennenlernen. Viele laufen einfach an den Denkmälern vorbei und registrieren sie gar nicht richtig." Er selbst kann sich gut vorstellen, in Zukunft auch wieder Führungen durch Unterhaching anzubieten - sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.

© SZ vom 03.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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