Leserbriefe:Leserbriefe

Lesezeit: 2 min

Hoher Preis für die Schule

Sportstätten in Taufkirchen - Zum Artikel "XXL-Projekt auf dem Weg" in der Ausgabe vom 10. Oktober:

Der Spatenstich für eine neue Grundschule in Taufkirchen Am Wald ist an sich etwas Erfreuliches. Die Begleitumstände hingegen sind keinesfalls erfreulich. Da sind zum einen die Kosten von 33,9 Millionen Euro, die für das - wie die Süddeutsche richtig feststellt - XXL-Projekt entstehen. Man fragt sich schon, ob so ein angeblich den modernsten Ansprüchen genügendes riesiges Bauprojekt für eine nicht mit den höchsten Gewerbesteuereinnahmen gesegnete Gemeinde wie Taufkirchen erforderlich ist. Ginge es nicht ein bisschen bescheidener? Werden die Schüler, die nach den modernsten, aber auch nicht unumstrittenen Gesichtspunkten unterrichtet werden sollen, tatsächlich auch gescheiter? Und wenn dann Herr Bürgermeister Sander noch sagt, er "gehe davon aus, dass wir am Ende eher bei 40 Mio. Euro landen werden", so klingt das meines Erachtens verantwortungslos. Das lädt ja geradezu zum weiteren Schuldenmachen ein. Anscheinend ist die Entscheidung für den Neubau (noch vor zweieinhalb Jahren hat der Gemeinderat eine Modernisierung des Altbaus beschlossen und zwar aus finanziellen Gründen) nicht sorgfältig ausgearbeitet worden, sodass, wie öfter bei der öffentlichen Hand, nachgebessert werden muss. Unglaublich ist nur, dass der Bürgermeister dies bereits beim Spatenstich weiß.

Und da ist zum anderen der drohende Wegfall eines Rasensportplatzes, weil der seitherige Sportplatz am Ahornring dem Grundschulneubau vollständig zum Opfer fällt und weil nach den Ausführungen in der Süddeutschen das Grundstück, auf dem das alte Schulgebäude abgerissen wird, nicht als neuer Sportplatz ausgewiesen, sondern zur Deckung der Baukosten für die neue Schule mit erhofften Einnahmen von 20 Millionen Euro veräußert werden soll, damit dort Wohnungen entstehen. Es wäre damit für die Gemeinde und dementsprechend auch für die Allgemeinheit unwiederbringlich verloren. Hermann Wizgall, Taufkirchen

Kinder wichtiger als Katzen

Tierschutz - Zum Artikel "Auf den Hund gekommen" in der Ausgabe vom 17. Oktober:

Ach so, das Unterschleißheimer Tierheim ist marode und braucht Geld - welche Schule im Landkreis nicht? - und beherbergt und versorgt auch Ratten! Warum werden die nicht vom Kammerjäger eingeschläfert, was wohl auch finanzielle Probleme bei schwer verletzten anderen Viechern beheben dürfte. Und: 13 Quadratmeter für vier Katzen! Manche Familie hat für Kinder weniger Platz pro Kind zur Verfügung. Aber Unterschleißheim gewährt ja "höchste Unterstützung" mit Platz eins auf der Prioritätenliste. Wie schön fürs Tierheim! Brigitte Broßmann, Neubiberg

Der Gemeinschaft beraubt

Ökumene - Zum Artikel "Weisung aus dem Ordinariat" in der Ausgabe vom 29. September:

Der evangelische Dekan Steinbauer machte uns anlässlich des Festgottesdienstes zum 25-jährigen Jubiläum des Ökumenischen Kirchenzentrums (ÖKZ) Putzbrunn am 23. September ein Geburtstagsgeschenk der besonderen Art: Erkennbar betroffen gab er bekannt, das Ordinariat habe ab sofort die zuvor regelmäßig in unserem ÖKZ stattfindenden ökumenischen Gottesdienste mit der Begründung verboten, es fände deshalb am Sonntag in Putzbrunn keine Eucharistiefeier statt. Bereits ab Oktober seien diese untersagt und finden nicht mehr statt. Dieser Gottesdienst war ein wesentlicher Bestandteil für unser christliches Miteinander geworden, da er das Verbindende, nämlich das Wort Gottes, und nicht das Trennende lebte. Es enttäuscht uns und macht zutiefst zornig, dass man uns einseitig per Diktat dieses Miteinander nimmt, ohne Rücksicht auf das im Laufe der Jahre gewachsene überkonfessionelle Gemeindeleben mit vielfältigen persönlichen Beziehungen, gemeindlichen Aktivitäten und Begegnungen. Wir akzeptieren diesen Vorgang keinesfalls! Wir hoffen, dass das Ordinariat diese Entscheidung zurücknimmt und uns unsere ökumenischen Gottesdienste wieder feiern lässt. Elisabeth Gruber, Eva Höcherl, Gernot und Elisabeth Roßmanith, Hans Schillinger, Ursula und Christoph Schotte, Sabine Steffen, Putzbrunn, Wilfried und Margrit Traulsen, Neubiberg

© SZ vom 19.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: