Landkreis:Willkommen in der Muttersprache

Schüler mit Defiziten im Deutschen erhalten Informationsmappen

Kinder, die noch nicht so gut Deutsch sprechen, bekommen seit Schuljahresbeginn an allen Grundschulen im Landkreis Willkommensmappen in die Hand gedrückt. Wenn es möglich ist, sind diese in ihrer Muttersprache formuliert. Ziel der mehrere Blätter umfassenden Schreiben ist es laut Landratsamt München, "den Eltern von eingewanderten Schülerinnen und Schülern eine Übersicht über den Schulalltag zu geben". Abgesehen von Auskünften zum Schulbeginn und Schulende, zu Pausenzeiten und den zu Unterrichtsfächern enthalten die Informationsmappen auch Ausdrücke und Redewendungen auf Deutsch, damit sich Neuzugänge unterschiedlichen sprachlichen Hintergrunds im Alltag von Anfang an über Grundlegendes verständigen können.

Ursprünglich hat der Kreisjugendring München-Land die Mappen nur für die Unterschleißheimer Grundschule an der Ganghoferstraße vorgesehen gehabt. Wie Christina Walzner vom Landratsamt weiter ausführt, seien die Texte zunächst auch nur in Englisch und Ungarisch verfasst gewesen. Doch die anderen beiden Grundschulen der Stadt hätten das Konzept kurze Zeit später übernommen. Während zu Beginn des Projekts noch Ehrenamtliche des Kreisjugendrings die Schreiben übersetzt hätten, seien diese mit finanzieller Hilfe des Landratsamts nach den Bedürfnissen der Grundschulen im Landkreis München in sieben weitere Sprachen übertragen worden. Nun liegen die Mappen an allen Schulen auch in arabischer Sprache, Türkisch, Rumänisch, Serbokroatisch, Polnisch, Französisch und Italienisch vor. Das Konzept der mehrsprachigen Willkommensmappe kann bayernweit Christina Walzner zufolge nicht nur an Grundschulen sondern auch an Mittelschulen angewendet werden. Eine entsprechende Vorlage werde derzeit erarbeitet.

© SZ vom 03.12.2015 / mmm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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