Landkreis:Verzögerte Radschnellwege

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Die Umsetzung komme zu langsam voran, sagen die Grünen

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis

Den Grünen im Landkreis geht es bei der Planung und Umsetzung von sogenannten Radschnellwegen immer noch nicht schnell genug. Zwar hat der Landkreis unlängst eine Studie für eine erste Pilotstrecke im Norden von München-Neuherberg bis Garching und Unterschleißheim in Auftrag gegeben. Deren Ausarbeitung aber wird wohl mindestens zwölf Monate in Anspruch nehmen.

Die Verzögerungen beim Einstieg in ein Radschnellwegenetz, kritisieren die Grünen, hingen damit zusammen, dass in Bayern die Zuständigkeiten für den Bau und Unterhalt nicht geklärt seien. Daher fordert der Kreisverband den Freistaat auf, die Kriterien für den Aufbau und Unterhalt solcher Trassen einerseits gänzlich neu zu regeln - und andererseits auch zu übernehmen - nach dem Vorbild Nordrhein-Westfalens, empfiehlt Büchler. Das bevölkerungsreichste Bundesland habe die Radschnellwege mittlerweile Landstraßen gleichgestellt und als übergeordnete Ebene die Verantwortung für diese Trassen übernommen. "Eine Autobahn oder Landstraße wird ja auch nicht von Vorderwieselharing oder Hinterdupfing geplant, gebaut und betrieben", sagt der Vorsitzende der oberbayerischen Grünen. Nur dann könne ein zügiger Ausbau der "neuen und vielversprechenden Infrastruktur gelingen. Was in NRW eindeutig geregelt wurde, brauchen wir nun auch in Bayern."

Die von den Grünen immer wieder forcierten Trassen für Radfahrer sollen deutlich mehr Menschen für den Umstieg auf das Rad begeistern und überfüllte Straßen, Busse und Bahnen im Kreis und der Stadt entlasten. Bisher aber habe das Radfahren im Landkreis eher einen Freizeitcharakter - was auch mit der gegebenen Infrastruktur zusammenhänge, sagt Büchler. Radschnellwege aber haben - das zeigen die Beispiele aus Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden - eine Mindestbreite, sind vom Auto- und Fußverkehr befreit, so weit als möglich kreuzungsfrei und innerorts auch beleuchtet. Und ermöglichen Durchschnittsgeschwindigkeiten von mehr als 20 Stundenkilometern.

© SZ vom 20.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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