Landkreis:Mit dem Bergretter unterwegs

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Ein Ausflug in den Schnee - und an den Ort, an dem in der Fernsehserie der Hubschrauber abstürzt. Das waren Ziele auf der Reise der Kinder. (Foto: privat)

Der Schauspieler Martin Gruber hat Kinder zum Drehort in Österreich mitgenommen

Von Laura Zwerger, Landkreis

Vier Tage Abenteuer, Bergluft und Spaß - das hat die Martin Gruber Stiftung zehn Kindern zwischen drei und dreizehn Jahren aus einem Münchner Kinderheim ermöglicht. Der Schauspieler Martin Gruber, der unter anderem aus der ZDF-Serie "Die Bergretter" bekannt ist, und sein Stiftungs-Team sind mit zwölf Kindern ins österreichische Ramsau gefahren, um dort die Drehorte der Serie zu besuchen und die Berge rund um den Dachstein zu erkunden. "Jedes der Kinder hat eine eigene traurige Geschichte", so Gruber. "Aber das hier ist jetzt eine gute Ablenkung."

Alle Kinder des Ausflugs wohnen in Wohngruppen des Schwabinger Kinderheims Tillmann Kinder- und Jugendhaus, das die Martin Gruber Stiftung in Zusammenarbeit mit der Partner-Stiftung Kids to Life mit Sitz in Unterhaching neben weiteren Kinderheimen in und um München seit 2014 unterstützt. "Es gibt dabei zwei sich grundsätzlich stark unterscheidende Unterstützungsformen", erklärt Gruber. "Die finanzielle Unterstützung und die persönliche Unterstützung, bei der man tatsächlich live dabei sein und vielleicht auch etwas auf die Kinder einwirken kann." Ihm und seinen Kollegen sei bei dem Ausflug ins österreichische Ramsau bewusst geworden, dass vor allem diese persönliche Unterstützung ein ganz großer positiver Faktor sei.

Um viel Zeit mit den Kindern verbringen zu können hat Gruber zusammen mit der Stiftungsrätin Joana Pinheiro im Vorhinein ein breites Programm für den Ausflug nach Österreich geplant, bei dem die Kinder fern des Stadtalltags die Bergwelt erkunden können. Am ersten Tag haben sie so bereits Höhenluft auf 2600 Metern im Dachsteinmassiv geschnuppert, örtliche Tourismusanbieter wie die Panoramagondel und das Hotel Annelies haben den Ausflug durch kostenlose Angebote dabei unterstützt. Doch nicht nur mit der Gondel ging es für die Kleinen hoch hinaus, auch im Kletterpark konnten die Kinder in die Baumwipfel kraxeln. "Hier sind sie weit weg von dem täglichen Geschehen, das sie sonst erleben", sagt Gruber. Als Schmankerl hat der Schauspieler den Kindern aus seiner Filmzeit bei der Serie "Die Bergretter" erzählt. "Ich habe ihnen zum Beispiel gezeigt, wo wir unseren Hubschrauber haben abstürzen lassen", so Gruber.

Vor Ort können die kleinen Ausflügler aber auch historisch einiges erkunden, denn das Tal war vor langer Zeit mit Wasser des Urmeers gefüllt. "Es sieht unglaublich schön aus, wenn man sieht, wo früher dieses Meer langgeflossen ist", sagt Gruber. Um den Kindern auch die Natur und Geschichte der Umgebung näher zu bringen, ging es am dritten Tag des Ausflugs dann auf einen Erlebnispfad. Neben Muschelablagerungen haben die Kinder an Forschungsstationen oder bei Spielen vieles über die Geschichte der Alpen und die Verwandlung vom Meer zur Bergwelt gelernt. Und ihr trauriges Schicksal, das sie zu den Stiftungen geführt hat, für einige Zeit vergessen.

© SZ vom 25.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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