Landkreis:Mehr Geld, mehr Personal

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Kreis-Grüne fordern bessere Förderung von jungen Flüchtlingen

Von Michael Morosow, Landkreis

Nach dem Willen der Kreistagsfraktion der Grünen soll die Integration von minderjährigen und jungen erwachsenen Flüchtlingen im Landkreis verbessert werden. In einem Antrag zählen sie ein Bündel von Maßnahmen auf, die aus ihrer Sicht dazu beitragen können. So soll in der Schulsozialarbeit der Betreuungsschlüssel erhöht und ein an die Zielgruppe der Flüchtlinge angepasstes Konzept erarbeitet werden. Mit dem bisherigen Schlüssel und der bestehenden, auf das Regelschulsystem bezogenen Schulsozialarbeit könnten die jungen Flüchtlinge nicht angemessen betreut werden, heißt es in der Antragsbegründung. Des Weiteren sollen den jungen Menschen künftig für die Fahrt zur Schule die Kosten für den kürzesten Fahrtweg erstattet werden, auch wenn es nicht der kostengünstigste Weg ist. Bislang bekämen die Schüler, die einen weiten Weg haben, zum Beispiel zu einer Berufsintegrationsklasse, nur die günstigsten Fahrkarten bezahlt, sodass sie bis zu vier Mal umsteigen müssten. Die erhöhten Ausgaben solle das Landratsamt übernehmen, und die Antragsstellung sollte vereinfacht werden, fordern die Grünen.

Zum vorgeschlagenen Maßnahmenpaket zählt außerdem eine Verlängerung der Berufsintegrationsklassen von zwei auf drei Jahren. Die Schülerinnen und Schüler seien durch die Traumatisierungen und ihrer schwierigen Lebenssituation oftmals nicht in der Lage, sich die fachlichen Inhalte in zwei Jahren anzueignen, erklären die Grünen ihre Forderung.

Nachdem die Sozialarbeit in diesem Bereich einen enorm hohen Einfluss auf das Gelingen der Integration habe, soll auch das Personal aufgestockt werden, die Grünen schlagen eine Stellenmehrung von circa 30 Prozent vor. Schließlich soll noch die Rechtsberatung bei drohender Ablehnung von Flüchtlingen verbessert und niederschwellig angeboten werden, ein tägliches Mittagessen für die jungen Leute gewährleistet sein und ein leicht zugängliches Gruppenangebot zur Bearbeitung sozial-emotionaler Belastungs- und Konfliktsituationen eingerichtet werden.

"Wir brauchen mehr und spezifischere Betreuungs- und Beratungsangebote, um der besonderen Situation der minderjährigen und jungen erwachsenen Flüchtlinge gerecht zu werden und ihre Integration zum erleichtern, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreisgrünen, unterzeichnet von Fraktionssprecher Christoph Nadler und der Kreisrätin Frauke Schwaiblmair aus Gräfelfing.

© SZ vom 09.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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