Landkreis:Mehr Flüchtlinge als erwartet

Neue Quoten für den Landkreis: Die Regierung von Oberbayern schickt künftig 90 Flüchtlinge pro Woche, deren Unterbringung das Landratsamt organisieren muss. "Wir haben keinerlei zeitliche Spielräume mehr", sagt dazu Landrat Christoph Göbel (CSU). Die Regelung gilt für die Zeit unmittelbar nach den Pfingstferien. Das bedeute für das Landratsamt, "dass es noch schneller als erwartet, vorübergehend auf weitere Turnhallen und auch auf Zelte zurückgreifen muss". Außerdem soll die erste der Traglufthallen, die bis zu 300 Asylbewerber aufnehmen kann, Anfang Juli bezugsfertig sein. Sie wird in Taufkirchen aufgestellt werden. Den Traglufthallen komme eine "Drehscheibenfunktion" zu. Neuankömmlinge werden dort untergebracht, so lange, bis neue Unterkünfte fertig oder auch Plätze in bestehenden Einrichtungen frei werden.

Bis zu 20 Turnhallen müssten geschlossen werden, um die Neuankömmlinge unterzubringen, rechnet die Behörde vor, denn neue Sammelunterkünfte würden erst im Laufe des nächsten halben Jahres bezugsfertig. Die Turnhallen-Unterbringung, wie derzeit in Unterschleißheim und in Pullach praktiziert, betrachtet Göbel, selbst Chef des TSV Gräfelfing, jedoch "weder für den Schul- noch für den Vereinssport als tragbare Lösung". Deshalb spielten Traglufthallen die entscheidende Rolle. "Sie sind, da beheizbar, die wesentlich bessere Alternative zu Zeltunterkünften", sagt der Landrat. Damit könne das Sporthallenproblem gelöst werden, und gleichzeitig seien die Traglufthallen auch die bessere Alternative für Asylbewerber. Die Standorte der Hallen werden demnächst bekanntgegeben.

© SZ vom 02.06.2015 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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