Landkreis:Gute Versorgung im Wochenbett

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Die Zahl der freien Hebammen ist seit 2009 sogar leicht gestiegen

Von Stefan Galler, Landkreis

Die Versorgungslage durch Hebammen im Landkreis München hat sich entgegen anderslautenden Vermutungen in den vergangenen Jahren nicht verschlechtert. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die der Landkreis auf eine Anfrage der SPD-Kreisrätin Annette Ganssmüller-Maluche in Auftrag gegeben hat. Wie Yvonne Grießhammer, Leiterin der Stabsstelle "Guter Anfang im Kinderleben" im Kreis-Sozialausschuss erläuterte, sind derzeit 53 freiberufliche Hebammen in den insgesamt 29 Städten und Gemeinden unterwegs, drei mehr als bei der vorangegangenen Erhebung 2009.

"Ich kann hier keine schlechtere Versorgungslage feststellen", sagte Grießhammer. Probleme gebe es vor allem dadurch, dass viele Mütter ihre Wochenbett-Nachsorge erst spät beantragen würden. "Dann wird es halt oftmals schwierig für die Hebammen, mehrere Frauen kurzfristig anzunehmen." Allerdings läuft die Zusammenarbeit mit Geburtshelferinnen aus dem Stadtgebiet und den angrenzenden Landkreisen gut, Mütter neugeborener Kinder können damit aus einem Pool von insgesamt 76 Hebammen wählen.

Die Tätigkeit der Hebammen im Landkreis umfasst zum allergrößten Teil ausschließlich die Geburtsvorbereitung und Wochenbettbetreuung bis zu acht Wochen nach der Geburt. Eine geburtshilfliche Betreuung, etwa im Rahmen von Hausgeburten, bietet nur eine einzige Hebamme an. Ein Grund dafür, dass die Geburtshilfe kaum mehr von freiberuflichen Hebammen angeboten wird, sind die zuletzt drastisch erhöhten Beiträge zur Haftpflichtversicherung. 2014 stieg die Prämie um über 23 Prozent, im Juli 2016 geht es um weitere neun Prozent nach oben und im Juli 2017 noch einmal um mehr als elf Prozent. Dann kostet die Versicherung für Geburtshelferinnen 7639 Euro im Jahr.

Für die Zukunft rechnet Yvonne Grießhammer mit einem erhöhten Bedarf: "Der Landkreis ist weiterhin zuzugsstark und attraktiv für junge Familien. Und auch unter den Asylsuchenden sind viele Frauen mit Neugeborenen."

© SZ vom 10.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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