Landkreis:Glyphosatfreier Landkreis

Die Freien Wähler wollen den Wirkstoff verbieten

Dem Willen der Freien Wähler im Kreistag nach soll der Landkreis glyphosatfrei werden. Den Anfang müsse dabei der Kreistag selbst machen, indem er ein Glyphosat-Verbot auf allen Flächen, die sich im Besitz des Landkreises befinden, ausspricht sowie ein Anwendungsverbot der chemischen Verbindung in allen Bereichen, die in seine Zuständigkeit fallen. Darüber hinaus solle das Glyphosat-Verbot in die Kampagne "regional bio fair" aufgenommen werden.

"Die aktuellen Diskussionen verunsichern die Menschen, angebliche Rückstände in Lebensmitteln führen gerade bei Verbrauchern zu großem Misstrauen auch gegenüber unserer regionalen Landwirtschaft", sagt Kreisrat Otto Bußjäger. "Deshalb ist es so wichtig, jetzt entgegenzusteuern." Glyphosat, kritisieren die Freien Wähler, stehe nicht nur in Verdacht, krebserregend zu sein, sondern trage wohl als "erfolgreiches Pflanzenschutzmittel auch erheblich zum Artenverlust bei". Mit dem nun formulierten Antrag könne der Landkreis München ein klares Zeichen für mehr Umwelt-, Verbraucher- und Artenschutz in der regional ökologischen Landwirtschaft setzen. "Es macht keinen Sinn, gegen die Überzeugungen der Verbraucher zu arbeiten. Vielmehr stärkt ein schnelles Verbot das Vertrauen in die heimische Landwirtschaft", schreiben die Freien Wähler auch mit Blick auf die laufenden Verhandlungen in Brüssel über eine mögliche Verlängerung der Zulassung für das Pflanzenvernichtungsmittel. Der Landkreis könne in dieser Frage ein Vorreiter sein, auch wenn ein solcher Schritt zunächst Schwierigkeiten mit sich bringe. Daher schlagen die Freien Wähler auch gleich ein Label vor: "Wir verzichten freiwillig auf Glyphosat", könnte es heißen. Oder: Wir unterstützen den glyphosatfreien Landkreis."

© SZ vom 06.11.2017 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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