Landkreis:Flüchtlinge in Turnhallen

Lesezeit: 1 min

Tragluftbau in Neubiberg kann noch nicht bezogen werden

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis

Erneut muss das Landratsamt zwei Turnhallen im Landkreis vorübergehend zu Notunterkünften für Flüchtlinge umfunktionieren. Von diesem Mittwoch an werden Asylbewerber in der Dreifachturnhalle des Gräfelfinger Kurt-Huber-Gymnasiums untergebracht; ab kommender Woche werden Asylsuchende in der Turnhalle der Silva-Grundschule in Kirchheim eine temporäre Bleibe finden.

Hintergrund der Sofortmaßnahme sind Verzögerungen bei der Inbetriebnahme der Traglufthalle in Neubiberg - der zweiten dieser Art im Landkreis nach jener in Taufkirchen. Eigentlich sollten zu Beginn dieser Woche die ersten Flüchtlinge die Neubiberger Traglufthalle beziehen; noch fehlten aber sicherheitstechnische Nachweise der Firma, die die Halle errichtet hat, lässt das Landratsamt verlautbaren.

Diese Verzögerungen hätten erneut das "Improvisationstalent" der Behörde sowie die "Kooperationsbereitschaft der Kommunen" herausgefordert. Auch bei der Abnahme der ersten Traglufthalle in Taufkirchen hatte es Probleme gegeben.

Trotz der neuerlichen Inbetriebnahme der Turnhallen in Kirchheim und Gräfelfing als Notunterkünfte hält das Landratsamt an seinem Zeitplan fest, bis Schuljahresbeginn alle Turnhallen wieder freigeben zu können. Die Herstellerfirma der Traglufthallen, bestätigt das Landratsamt, arbeite mit Hochdruck daran; schließlich sei dies nur möglich, wenn die Traglufthallen zeitnah eröffnet werden. Derzeit sind etwa 600 Menschen vorübergehend in Turnhallen in Haar, Planegg, Pullach und Unterschleißheim untergebracht; jede Woche kommen Angaben des Landratsamtes zufolge etwa 90 neue Flüchtlinge hinzu. Am Dienstag wurden zudem 139 Flüchtlinge aus der Ismaninger Osterfeldhalle in die Traglufthalle nach Taufkirchen verlegt; in der kommenden Woche soll die Halle wieder von Vereinen genutzt werden können.

Der stellvertretende Landrat Ernst Weidenbusch (CSU) und die Bürgermeister aus Kirchheim und Gräfelfing, Maximilian Böltl (CSU) und Uta Wüst (IGG), wenden sich indes mit einem Schreiben an die Anwohner um die betroffenen Hallen und bitten darum, offen auf die Asylsuchenden zuzugehen.

© SZ vom 19.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: