Landkreis:Fakten statt Gefühle

Eine Kompetenzanalyse soll Flüchtlinge rasch in Arbeit bringen

Der Landkreis München beschreitet bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und bei deren Ausbildung neue Wege. Anhand einer sogenannten Kompetenzanalyse sollen die Fähigkeiten, Begabungen und auch Interessen von Schutzsuchenden ermittelt werden, um sie dann gezielt in bestimmte Berufsbilder zu integrieren. Dabei wird der Landkreis eng mit der Initiative Arrive des Ottobrunners Helmut Blank zusammenarbeiten, der die Kompetenzanalyse bereits in einigen Testrunden erfolgreich erprobt hat; Blank hatte sich mit den Mitgliedern der FDP-Kreistagsfraktion zusammen getan, die schließlich einen entsprechenden Antrag im Sozialausschuss des Kreistags eingebracht hat. Die Kosten für eine Kompetenzanalyse betragen in etwa 30 Euro - zehn Euro soll dabei der Flüchtling selbst übernehmen, den Rest legt der Landkreis oben drauf. Der Landkreis nimmt hierfür um die 40 000 Euro in die Hand. Um die individuellen Belange des wirtschaftlich prosperierenden Landkreises München zu berücksichtigen, werden die Stabsstelle Asyl im Landratsamt und der Verein Arrive eng zusammenarbeiten. Initiator Blank will auch direkt auf Unternehmen im Kreis zugehen. Der Test selbst, den die Firma HR Diagnostics entwickelt hat, wird es in deutscher, englischer, arabischer und persischer Sprache geben. "Wir ermitteln dadurch Fakten und keine Gefühle", sagt Helmut Blank.

© SZ vom 04.10.2016 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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