Landkreis:"Es geht darum, zusätzliche Rathäuser zu erobern"

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Der neue CSU-Kreisvorsitzende Florian Hahn erläutert seine Agenda, mit der er die Partei in München-Land wieder nach vorne bringen will

Von Stefan Galler, Landkreis

Auf der Delegiertenversammlung hatte er es bereits angekündigt, nun krempelt Florian Hahn den CSU-Kreisverband München-Land gehörig um. "Es ist doch ganz klar: Wir wollen als Kreisverband insgesamt die Politik mitgestalten mit dem Ziel, bei den kommenden Wahlen Mandatsträger der CSU wieder in die Parlamente zu bekommen und wieder an Regierungen mitzuwirken", sagt der neue Kreisvorsitzende. Derzeit stellen die Christsozialen nur zehn der 29 Bürgermeister im Landkreis München - für Hahn eine ausbaufähige Quote. "Auf kommunaler Ebene geht es darum, zusätzliche Rathäuser und zusätzliche Ratssitze zu erobern."

Um das zu erreichen, hatte der 41 Jahre alte Bundestagsabgeordnete aus Putzbrunn auf der Versammlung in Aschheim ein Sieben-Punkte-Programm vorgestellt, mit dessen Hilfe er den Kreisverband schlagkräftiger machen will. Zentraler Punkt seiner Agenda ist die Stärkung der Ortsverbände. Diese bräuchten bis zur Kommunalwahl 2020 eine "konsequentere Unterstützung, einen stärkeren Austausch und ein besseres Miteinander", so Hahn. Zu diesem Zweck hat er Punkt zwei in sein Konzept aufgenommen: die Institutionalisierung von viermal im Jahr stattfindenden Regionalkonferenzen Süd, Ost, Nord und West. Auf diesen sollen die Ortsverbandsvorsitzenden, die Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktionen, die Ersten, Zweiten und Dritten Bürgermeister sowie die Vorsitzenden von Frauen-Union, Senioren-Union und Junger Union zum Informationsaustausch zusammenkommen.

"Es geht darum, dass man sich zu bestimmten kommunalpolitisch relevanten Themen gegenseitig auf den neuesten Stand bringt", sagt Hahn. Oft seien die Ortsverbände ganz auf sich gestellt. Genau das habe die breit aufgestellte CSU mit ihren fast 3300 Mitgliedern im Landkreis aber nicht nötig. Leiter der Konferenzen werden sogenannte Regionalbeauftragte sein. Für den Norden wird dies der frühere Unterschleißheimer Bürgermeister Rolf Zeitler sein, für den Osten Susanne Böhm aus Haar, für den Westen Florian Zweckinger von der Jungen Union aus Straßlach-Dingharting und für den Süden Anja Wille aus Oberhaching.

Das dritte Ziel des Nachfolgers von Ernst Weidenbusch ist, die Parteipolitik auf Kreisebene transparenter und besser nachvollziehbar zu machen. Dazu soll ein Kreisausschuss beitragen, dem nicht nur der Vorstand, sondern Vertreter aus allen Ortsverbänden sowie sämtliche Mandatsträger angehören. "Wir wollen die politischen Entscheidungen breit tragen, ein stärkeres Miteinander herbeiführen", sagt Hahn. Bisher war die Richtung ausschließlich von wenigen Köpfen im Kreisvorstand vorgegeben worden. Dieser wird sich künftig nur noch ums operative Geschäft kümmern, etwa ums Budget. Weitere Eckpunkte von Hahns Agenda: Die Öffentlichkeitsarbeit soll verstärkt werden, Mandatsträger sollen im professionellen Auftreten gezielt geschult werden und einmal im Jahr soll eine Großveranstaltung stattfinden.

Im Kreisverband die neue Nummer eins: Florian Hahn beim Solidaritätslauf der Bundeswehr-Uni Neubiberg. (Foto: Claus Schunk)
© SZ vom 29.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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