Landkreis:Boom unter Firmengründern

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Landkreis hängt Stadt bei Gewerbeanmeldungen ab

Der Landkreis München ist die Boom-Region der Republik im Bereich der Firmengründungen. Entgegen des bundesweiten Trends starten im Landkreis immer mehr Menschen in die unternehmerische Selbständigkeit, lässt die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (IHK) verlauten. Im Jahr 2015 nahm der Landkreis München die "Top-Position" unter allen oberbayerischen Kreisen ein - insgesamt 4213 Gewerbeanmeldungen bedeuteten ein sattes Plus von 13,8 Prozent.

Damit hebt sich der Landkreis München deutlich vom bayerischen und auch oberbayerischen Trend ab. Angaben des Statistischen Landesamtes zufolge gingen die Gewerbeanmeldungen im Freistaat im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent und im Regierungsbezirk Oberbayern sogar um 4,7 Prozent zurück. Zudem hat vor allem das Interesse, ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen, weiter zugenommen. 2015 explodierte die Zahl der Betriebsübernahmen um 40 Prozent auf 295. Auch gab es im Landkreis deutlich mehr Neugründungen - der IHK zufolge "starteten 3918 Newcomer" ein neues berufliches Leben. "Die Gründungszahlen bestätigen einmal mehr die wirtschaftliche Stärke des Landkreises München", sagt dementsprechend IHK-Geschäftsführer Peter Driessen. "Sie verdeutlichen aber auch, dass bezahlbare Gewerbeflächen und eine gute Infrastruktur wesentliche Voraussetzungen für die Entwicklung und Ranking eines Wirtschaftsstandortes sind."

Die meisten Firmenneugründungen gab es laut IHK im Dienstleistungssektor, gefolgt von Handel, Baugewerbe sowie dem verarbeitenden Gewerbe. Bei den Betriebsübernahmen wechselten am häufigsten Bauunternehmen den Besitzer. Erstaunlich ist diese Entwicklung mit Blick auf die Landeshauptstadt. In München gingen die Gewerbeanmeldungen um 5,4 Prozent zurück; auch bei den Neugründungen verzeichnete München ein Minus von 4,9 Prozent, bei den Übernahmen ist das Bild identisch. Die wirtschaftliche Stärke des Landkreises zeigt sich nicht zuletzt dadurch, dass mittlerweile deutlich mehr Arbeitnehmer aus der Stadt in den Landkreis pendeln als in die entgegengesetzte Richtung.

© SZ vom 24.05.2016 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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