Landkreis:Bildungsangebote aus einem Guss

SPD will Koordinatoren für Arbeit mit Flüchtlingen im Landkreis

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis

Die Sozialdemokraten wollen bei der Integration von Asylsuchenden im Landkreis auf ein neues Angebot des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zurückgreifen. Der Landkreis München soll dem Willen der Kreistags-SPD zufolge einen Förderantrag für zwei sogenannte Bildungskoordinatoren stellen, die auf kommunaler Ebene alle relevanten Bildungsakteure untereinander vernetzen und deren Angebote für Neuzugewanderte abstimmen. Diesen Antrag haben die stellvertretende Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche und Fraktionschefin Ingrid Lenz-Aktas eingebracht.

Die beiden Sozialdemokratinnen verwiesen darauf, dass insbesondere im bevölkerungsreichsten Landkreis des Freistaats mit der "höchsten Zahl an Zugewanderten" ein "aufeinander abgestimmtes und datenbasiertes Bildungssystem" eine entscheidende Rolle spiele. Der Landkreis, fordert die SPD, müsse sich schnellst möglich "um diese Stellen bemühen".

Seit Anfang Februar finanziert das Bildungsministerium Landkreisen und kreisfreien Städten kommunale Koordinatoren - Landkreisen mit mehr als 200 000 Einwohnern bezahlt das Ressort zwei solcher Koordinatoren in Vollzeit. Deren Kernaufgabe ist es, die Vielzahl der Angebote und Ebenen der Bildung - von Sprachförderung über Integrationskurse, Kindergarten- und Schulplätze bis zur Anerkennung von Abschlüssen und Weiterbildung - zu verknüpfen. Dabei, lässt das Ministerium verlauten, sollen die zahlreichen zivilgesellschaftlichen Initiativen wie Stiftungen, Helferkreise, Vereine in ein Konzept eingebunden werden. Der Landkreis müsste, sofern die Kreisräte dem Ansinnen zustimmen, ein Konzept für die Zusammenarbeit und das Wirken der Koordinatoren erarbeiten und beim Ministerium einreichen. Im Landkreis, der bis Ende des Jahres 9000 Schutzsuchende erwartet, ist die neu geschaffene Stabsstelle Asyl für alle Belange der Flüchtlinge verantwortlich - dort könnten die Bildungskoordinatoren angesiedelt werden.

© SZ vom 23.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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