Landkreis:Bezahlbarer Wohnraum

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Baugesellschaft München-Land will Flüchtlinge unterstützen

Die Baugesellschaft München-Land (BML) mit Sitz in der Gemeinde Haar fordert angesichts der anhaltend hohen Zahl von Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, ein Umdenken im Wohnungsbau. "Natürlich geht es jetzt in erster Linie um das Thema der menschenwürdigen Erstunterbringung, sagt Ulrich Bittner, Geschäftsführer der BML. "Aber es werden nicht nur hierfür schnelle und effektive Lösungen nötig sein. Viele Flüchtlinge werden bei uns bleiben und benötigen in naher Zukunft Wohnraum, den sie bezahlen können." Mit Blick auf die Integration der Schutzsuchenden müsse rechtzeitig daran gedacht werden, günstigen Wohnraum zu schaffen mehr in den Wohnungsbau zu investieren, sagt Bittner: "Das darf nicht auf die lange Bank geschoben werden."

Die Baugesellschaft München-Land schließt sich daher einer Resolution des Gesamtverbandes der deutschen Wohnungswirtschaft (GdW) an, die aus Sicht Bittners konkrete Maßnahmen enthält. Die GdW fordert, dass sich der Bund verstärkt finanziell in die Wohnraumförderung einbringen müsse. Außerdem müssten die rechtlichen Voraussetzungen für die Wohnraumversorgung der aktuellen Ausnahmesituation angepasst werden: So schlägt die GdW vor, die Baustandards zeitlich befristet abzusagen sowie bis zum Jahr 2020 die Energiesparverordnung auf das Niveau des Jahres 2009 abzusenken. Außerdem müssten die Verfahren für den Bau von Unterkünften drastisch beschleunigt werden.

Bittner geht davon aus, dass in etwa die Hälfte der Flüchtlinge dauerhaft hier bleiben wird - Landrat Christoph Göbel (CSU) schätzt, dass im Landkreis die Quote sogar eher Richtung 90 Prozent gehen wird. Diese Menschen, sagt Bittner, müssten sich das Wohnen im Ballungsraum München leisten können. Schließlich bestünden gerade im Landkreis mit die größten Chancen auf eine Ausbildung und eine Arbeitsstelle. Die BML versuche seit Jahrzehnten der Explosion bei den Mieten entgegen wirken; angesichts der hohen Flüchtlingszahlen seien aber auch neue Maßnahmen notwendig.

© SZ vom 12.09.2015 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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