Landkreis:Anregungen für eine saubere Welt

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Kinderbilder als Mega-Projektion: Die Klimainitiative des Landkreises gastiert in Aschheim. (Foto: Angelika Bardehle)

Die Kampagne "29++Klima. Energie. Initiative" bringt Bürger und Politiker in allen Gemeinden zusammen

Von Laura Zwerger, Landkreis

Viel grüne Natur, weniger Müll und mehr Möglichkeiten zum Radfahren - das sind Wünsche, die nicht von Grünenpolitikern oder Umweltorganisationen, sondern von Kindern im Münchner Umland geäußert wurden. Im Rahmen der Kampagne "29++Klima. Energie. Initiative" des Landkreises München werden die jungen Bürger aller 29 Kommunen vom Kindergartenalter bis zur Oberstufe über den Klimaschutz informiert und dürfen ihre Ideen für eine klimafreundliche Zukunft einbringen.

Dafür nimmt Kampagnenpartner Green City in jeder Landkreiskommune den Umriss der örtlichen Kirche oder eines öffentlichen Gebäudes und druckt ihn auf Papier, um ihn als Ausmalbild an die Klassen auszuteilen. Die Schüler können dann ihre Impressionen in die Skizze zeichnen. Dabei entstehen laut Anne Kösler, Sachbereichsleiterin im Landratsamt, neben Blumenwiesen oder grünen Wäldern auch gemalte Forderungen nach weniger Müll im Alltag. Eine Auswahl der Ergebnisse wird dann als Lichtbild an öffentliche Gebäude der jeweiligen Gemeinde projiziert, so leuchtete auch die Kirche St. Peter und Paul in Aschheim am Donnerstagabend. Zuvor war die Kampagne bereits in Gräfelfing, Haar und Neuried, 25 weitere Kommunen stehen noch aus.

Der Hintergrund der Initiative und der darin integrierten Projektionskampagne ist dabei die 2006 beschlossene Energievision für den Landkreis. Darin wurde festgelegt, dass der Energieverbrauch gesenkt und auf regenerative Energien umgestellt werden soll. Zehn Jahre später sollen neue Anregungen her, um die Vision zu aktualisieren. Um hier nicht nur Verantwortliche wie Politiker oder Unternehmen einzubinden, möchten die Initiatoren auch die Aufmerksamkeit der Bürger wieder verstärkt auf die Umwelt lenken. Dafür informiert das Kampagnenteam am jeweiligen Abend der Lichtinstallation zusätzlich vor Ort und nimmt Anregungen entgegen. "Die Kunstaktion will zum aktiven Mitgestalten ermutigen und zeigen, dass Klimaschutz emotional bewegen muss, um etwas zu verändern", heißt es im Konzept der Kampagne.

Dass der Plan Früchte trägt, zeigt sich bereits nach den ersten vier der insgesamt 29 Veranstaltungen: "Wir hatten beispielsweise 13-Jährige mit bereits sehr fortgeschrittenen Ideen, die auch schon gut mitdenken", resümiert Anne Kösler. So hätten die Kinder bereits Maßnahmen für ihre eigenen Schulen aus der Kampagne mitgenommen, unter anderem möchten Schüler nun eine Klimagruppe gründen. "Und es ist wichtig, hierbei bewusst auch Kinder anzusprechen, denn sie erziehen ihre Eltern", sagt Kösler.

Für Erwachsene hat die 29++ Initiative bereits Workshops angeboten, in denen jene mit Politikern über Klimaschutzthemen diskutieren konnten, etwa über die Zusammenarbeit von Kommunen und Landkreis oder über spezielle Themen wie energetische Sanierung. Das nächste Treffen läuft am Samstag, 24. September, im Bürgerhaus Grünwald. Alle interessierten Bürger können dort die Ergebnisse der ersten Lichtbild-Aktionen und die darin visualisierten Ideen in einem "Bündelungs-Workshop" bewerten. Zusammen mit Fachexperten und Wirtschaftsunternehmen soll herausgearbeitet werden, welche Ideen und Anregungen zukunftsträchtig sind. Ausgewählte Ansätze sollen in den Kreisgremien behandelt werden, damit Kommunen und Landkreis diese in Zukunft umsetzen.

© SZ vom 17.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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