Kreisbauauschuss:Kommunaler Lösungsansatz

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Unterhaching soll gefährliche Kreuzung selbst entschärfen

Von Stefan Galler, Unterhaching

Für die problematische Einmündung der Oskar-von-Miller-Straße in die Münchner Straße /M2 auf Höhe des eines großen Schuhgeschäfts in Unterhaching zeichnet sich nun eine Lösung ab: Zwar lehnt das Landratsamt einen Ausbau der dortigen Ampelanlage ab, die Behörde erklärte jedoch ihr Einverständnis, dass sich die Gemeinde nun selbst um eine Regelung der Problematik kümmert.

Dass es dort imm er wieder zu Unfällen und gefährlichen Situationen komme, liege laut Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) an der Tatsache, dass hier nur eine Fußgängerampel steht, die den fließenden Verkehr auf der Münchner Straße bei Bedarf anhält, damit die Leute die Straßenseite wechseln können. Fahrzeuge, die aus der Oskar-von-Miller-Straße in die Münchner Straße einbiegen wollen, können das Ampelsignal jedoch nicht auslösen und es ist für die Fahrer auch nicht zu sehen, ob die von links und rechts kommenden Autos gerade Rot haben. "Deshalb hat es an dieser Stelle schon schwere Unfälle gegeben", sagte Bürgermeister Panzer zuletzt im Bauausschuss des Landkreises.

Jedoch ist die Kreuzung laut Unfallkommission (bestehend aus Polizei, Staatlichem Bauamt und Verkehrsrechtlern des Landratsamtes) in der Unfallhäufungskarte des Landkreises nicht aufgeführt. Zudem handele es sich laut Kreisverwaltung bei der Oskar-von-Miller-Straße um eine Fahrradstraße, die von mehr Radfahrern als Pkw genutzt wird und dementsprechend keiner "Signalisierung für den motorisierten Verkehr" bedürfe.

Da sich gegenüber der Einmündung ein Parkplatz vor Ladengeschäften befindet, müsste dieser eigentlich in die Verkehrsregelung mit eingebunden werden, allerdings sei laut Panzer vom Parkplatz aus exakt zu erkennen, wann die Ampel an der Einmündung rot ist. Deshalb wäre es mit einer einseitigen Bedarfsschaltung, etwa durch eine Induktionsschleife, die von den Autos auf dem Weg zur Kreuzung überfahren wird, prinzipiell getan, führte der Bürgermeister aus. "Eine Aufrüstung, die nur die Oskar-von-Miller-Straße betrifft, kann die Gemeinde selbst in die Hand nehmen", erwiderte Landrat Christoph Göbel (CSU) in der Bauausschusssitzung. Nun wird sich der Bauausschuss der Gemeinde in seiner nächsten Sitzung diesen Dienstag mit der Angelegenheit befassen.

Einem Kreisverkehr an dieser Stelle erteilte der Fachbereich Verkehr im Landratsamt übrigens eine klare Absage: Platz hätte nur ein "Mini-Kreisel" mit maximal 20 Metern Durchmesser, dessen Leistungsfähigkeit sei angesichts von täglich bis zu 11 800 Fahrzeugen auf der Münchner Straße jedoch zweifelhaft. Außerdem sei ein Kreisverkehr für Radfahrer und Fußgänger komplizierter zu nutzen und gefährlicher als einfache Kreuzungen. Da es sich bei der Oskar-von-Miller-Straße um eine Fahrradstraße handelt, sei eine solche Lösung nicht sinnvoll.

© SZ vom 14.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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