Kooperation:Allein lässt sich kein Netzwerk knüpfen

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Sauerlach hätte sich gerne mit anderen Gemeinden über Energieeffizienz ausgetauscht. Doch es finden sich keine Partner

Von Julian Carlos Betz, Sauerlach

Die Idee hinter dem regionalen Energieeffizienznetzwerk klang schlüssig - zumindest für die Sauerlacher Gemeinderäte: Auf Initiative des Bayernwerks sollten sich Kommunen zusammenschließen, um über einen Zeitraum von drei Jahren mit Unterstützung von Experten gemeinsam Energie zu sparen. Doch aus dem Projekt wird erst einmal nichts, wie Sauerlachs Bürgermeisterin Barbara Bogner (Unabhängige Bürgervereinigung) kürzlich im Gemeinderat mitteilte.

Auf Anfrage beim Bayernwerk erklärt Kommunalbetreuerin Silke Mall, dass sich einfach nicht genug Gemeinden beteiligt hätten. Sauerlach sei zwar "als erste bereit" gewesen, doch für die anderen kontaktierten Kommunen gelte das wohl nicht. Es brauche eben Personal, um so etwas umzusetzen, sagte Mall.

Auch Katrin Gugl von der federführenden Bayernwerk Natur GmbH verweist auf die aktuell zu geringe Zahl an Interessenten. Sechs bis zwölf Kommunen brauche man schon, um die gewünschten Synergieeffekte und auch die Förderung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zu erhalten.

Laut Gugl bestünde das geplante Netzwerk aus zwei "Komponenten". Ein wesentlicher Faktor sei die Begleitung der Kommunen durch ein Expertenteam. Dies würde durch das Institut für Energietechnik gemeinsam mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg/Weiden geschehen. Auf der anderen Seite würde man sich durch intensive Gespräche, das gemeinsame Abrufen von Förderungen, die Optimierung von Vorgängen und das Weiterentwickeln von bereits vorhandenen Klimaschutz- und Energiesparkonzepten gegenseitig auf die Sprünge helfen und so auch "Fehler vermeiden". Als Beispiel für ein konkretes Projekt nennt Gugl "Nahwärmenetze", die zwischen den Kommunen entstehen könnten.

Das ursprünglich aus der Industrie stammende System des Zusammenschlusses verschiedener Energieverbraucher wird im Landkreis auf kommunaler Ebene also noch etwas auf sich warten lassen. Sauerlachs Bürgermeisterin Bogner ist jedoch zuversichtlich, dass dieses Thema nicht in der Schublade verschwinden wird. Oder wie es Mall formuliert: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben."

© SZ vom 29.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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