Die Nachbarn in Otterfing können so viel Kies abbauen, wie sie wollen, eine Erschließung über Sauerlacher Straßen aber können sie vergessen. So lautet die Quintessenz der jüngsten Beratungen des Sauerlacher Gemeinderats zu den Absichten der nördlichsten Gemeinde des Landkreises Miesbach. Wie bereits der Bau- und Umweltausschuss im Juli 2016 hat nun auch der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag keinerlei Zweifel darüber aufkommen lassen, dass er weiterhin und mit aller Entschiedenheit das Vorhaben der Gemeinde Otterfing ablehnen wird. Diese befindet sich mitten im Verfahren für eine Änderung des Flächennutzungsplans, die eine Konzentrationszone für den Kiesabbau vorsieht. Dazu werden auch die benachbarten Gemeinden gehört.
Und die Sauerlacher sehen keine Veranlassung, von ihrem im Vorjahr getroffenen Beschluss zurückzutreten. Dieser lautete: "Die unmittelbare Erschließung hat ausschließlich über die Verkehrswege der Gemeinde Otterfing zu erfolgen. Einer Nutzung der Gemeindeverbindungsstraße Otterfinger Weg wird nicht zugestimmt."
Der Grund für die standhafte Weigerung der Gemeinde Sauerlach ist nachvollziehbar; nicht nur dass die Schwerlaster auf Dauer die Straßen und Wege beschädigen, sie ziehen meist auch eine Schmutzspur hinter sich her. Und was für Bürgermeisterin Barbara Bogner (Unabhängige Bürgervereinigung) und alle Fraktionen ebenso schwer wiegt: Schwerlaster tragen außerdem zu einer von der Gemeinde keineswegs gewollten Erhöhung des Verkehrsaufkommens bei.
In der wiederum einstimmig gefassten Stellungnahme regt der Gemeinderat an, dass die verkehrliche Erschließung Otterfings durch die Schaffung eines Autobahnanschlusses optimiert werden soll. Das aber nicht nur aufgrund des aktuellen Vorhabens, sondern gerade im Hinblick auf eine weitere Gewerbeentwicklung der Nachbarkommune. Neben dieser Anregung haben die Sauerlacher aber auch eine Forderung in ihre Stellungnahme gepackt: "Aufgrund des zu erwartenden Verkehrsaufkommens, insbesondere über Sauerlacher Flur, fordert die Gemeinde Sauerlach ein Verkehrskonzept."