Kommunalwahl:Eine Zugezogene für Ismaning

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CSU-Kandidatin Annette Reiter-Schumann. (Foto: Robert Haas)

Die CSU schickt Annette Reiter-Schumann als Bürgermeister-Kandidatin ins Rennen. Die 49-Jährige aus Hamburg will Brücken bauen.

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Den Vorstand des Ortsverbands hat sie schon überzeugt, die Mitglieder sollen im Februar folgen. Dann wird sich Annette Reiter-Schumann in der offiziellen Aufstellungsversammlung dem Votum der Ismaninger CSU-Mitglieder stellen, um dann gestärkt als Spitzenkandidatin in den Kommunalwahlkampf um das Ismaninger Rathaus zu ziehen. Die 49-Jährige ist die erste im Ort, die sich nun als Bürgermeisterkandidatin gegen Amtsinhaber Alexander Greulich von der SPD positioniert.

Die Zeit sei reif für eine moderne CSU-Bürgermeisterin, sagt die Ismaninger Ortsverbandsvorsitzende Petra Apfelbeck selbstbewusst. Reiter-Schumann will dabei ihren persönlichen Hintergrund nutzen, um Brücken zu bauen, wie sie sagt. Die Juristin wurde 1969 in Hamburg geboren, das hört man ihr heute noch ein wenig an. Schon zum Studium zog es sie aber nach Bayern, und seit elf Jahren lebt Reiter-Schumann mit ihrer Familie in Ismaning. Als Zugezogene mit langer Ortserfahrung will sie sich darum bemühen, alteingesessene Ismaninger und Neulinge noch stärker zusammenzubringen und Zuziehende rasch in die Ortsgemeinschaft zu integrieren. Davon würden beide Seiten profitieren, ist Reiter-Schumann überzeugt.

Dass die 49-Jährige eine geeignete Bürgermeisterkandidatin wäre, hat sich innerhalb des CSU-Ortsvorstands offenbar schon länger angedeutet. Reiter-Schumann engagiert sich seit 2014 in der Partei und hat zunehmend mehr Ämter und Verantwortung übernommen. Der erste Kontakt kam 2012 über die Frauen-Union (FU) zustande, deren Ortsgruppe in Ismaning die Mutter von drei Kindern heute vorsteht. Über das Mentoringprogramm der FU führte die heutige Sozialministerin Kerstin Schreyer sie in die Tiefen und Untiefen der Regionalpolitik ein. Ganz offensichtlich eine überzeugende Schule: Mit der Kandidatur als Bürgermeisterin zeigt Reiter-Schumann, dass sie bereit ist, auch außerhalb von Parteiämtern Verantwortung zu übernehmen. "Ismaning ist meine Heimat geworden und die will ich aktiv mitgestalten", sagt sie.

Der CSU-Ortsvorstand gibt sich selbstbewusst

Thematisch will die CSU sich unter anderem für eine stärkere Wirtschaftsförderung einsetzen. Die Fraktion im Gemeinderat fordert seit Langem, den Posten eines Wirtschaftsförderers zu schaffen; bislang läuft die Kontaktpflege über Bürgermeister und Hauptamtsleiter. Reiter-Schumann will außerdem den Einzelhandel in Ismaning stärken, etwa durch Geschenkgutscheine, die motivieren sollen, im Ort einzukaufen. Beim Thema Wohnen fordert sie ein weiteres Einheimischenmodell - "zeitnah". Klar ist für sie außerdem, dass die B 471, wenn sie in naher Zukunft auf vier Spuren erweitert wird, am östlichen Ismaninger Ortsrand unterirdisch verlaufen soll. Reiter-Schumann hofft, diesbezüglich über ihre Kontakte in der Kreis-CSU besser Gehör zu finden.

Welche Chancen die Kandidatin im März 2020 gegen SPD-Amtsinhaber Greulich hat, wird sich zeigen müssen. "Ich bin ein positiver Mensch", sagt Reiter-Schumann mit einem Lächeln. "Ich habe ein tolles Team und werde mein Bestes geben." Der Ortsvorstand formuliert das noch etwas selbstbewusster. Wenn die CSU-Kandidatin Bürgermeisterin werde - und das hoffe man ja - gebe er seinen Posten als Zweiter Bürgermeister gern ab, sagt Josef Zettl. Zettl war 2014 erst in der Stichwahl Greulich unterlegen.

© SZ vom 01.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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