Moosheidepark zwischen Ober- und Unterschleißheim:Nicht generell ausschließen

Erholungsräume müssen geschützt werden. Doch das Wachstum in der Region fordert auch seinen Preis.

Kommentar von Martin Mühlfenzl

Klingt alles nach einem Plan, den die Menschen im leidgeprüften Norden des Landkreises lange herbeigesehnt haben. Auf einer groß angelegten Fläche zwischen den Nachbarkommunen Ober- und Unterschleißheim will der Bund Naturschutz einen Park schaffen, der auf lange Sicht den Bürgern als Erholungsfläche dienen soll - und so eine grüne Oase in unmittelbarer Nähe zu Autobahnen und Heizkraftwerk schaffen. Wer könnte zu so einem Ansinnen schon Nein sagen.

Wichtige Vertreter beider Kommunen können genau das aus guten Gründen. Und es ist richtig, das sogenannte Trenngrün zwischen den Nachbarorten nicht dauerhaft einer einzigen Nutzung zu überlassen. Natürlich veranlasst die weiter rasante Entwicklung insbesondere des nördlichen Landkreises samt rekordverdächtigem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum dazu, die noch bestehenden Grünflächen besonders zu schützen. Große Flächen aber generell unter Naturschutz zu stellen und somit vom Wachstum komplett auszunehmen, ist der falsche Weg. Boomende Kommunen wie Ober- und Unterschleißheim werden bauen müssen, sie werden weiter Ausschau halten nach geeigneten Arealen für Wohnraum, sie werden einerseits verdichten, aber auch in die Breite wachsen. Das kann man verabscheuen und verurteilen, aufhalten kann man diese Entwicklung nicht.

Die Wünsche des Bundes Naturschutz sind wenig überraschend. Sie haben auch einen gewissen Charme, schließlich muss eine rasant wachsende Region auch darauf achten, Menschen und auch der Natur weiter Erholungsräume zu bieten. Schon heute finden sich Gewerbe- und Wohngebiete sowie Park- und Erholungsflächen im nördlichen Landkreis direkt nebeneinander. Und sie werden noch weiter zusammenwachsen.

© SZ vom 02.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: