Kirchheim:Qualitätskriterien für Neubauten

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Im Kirchheimer Gymnasium gibt es innenliegende Regenrinnen, weil so viel Wasser in das Gebäude läuft. Manchmal ist es so kalt, dass die Schüler ihre Jacken lieber anbehalten. Und an anderen Tage so heiß, dass viele den Pullover gleich zu Hause lassen. Die Schule ist gerade einmal 35 Jahre alt - aber schon so kaputt, dass sich eine Sanierung nicht mehr lohnt. Sie wäre fast genauso teuer wie ein Neubau. Also soll das Gebäude abgerissen und ein neues errichtet werden - nach derzeitigen Schätzungen für fast 90 Millionen Euro. Wie kann es sein, dass eine Schule nach so kurzer Zeit bereits so viele Mängel hat, fragt sich die Kirchheimer SPD und hat einen Antrag verfasst, um die Qualität bei zukünftigen Gebäuden zu verbessern.

Ziel ist ein neues Vergabeverfahren für Bauleistungen. Damit will die SPD "bestmögliche Bauqualität" erreichen und so "langlebige, werthaltige Gebäude errichten", wie es in dem Antrag heißt. In Zukunft könnte also nicht mehr der günstigste Anbieter, sondern der wirtschaftlichste ausgewählt werden. Dafür, so fordert es die SPD, soll die Gemeinde zunächst rechtssichere Eignungs- und Zuschlagskriterien für Ausschreibungen größerer Bauvorhaben ermitteln.

Rechtlich ist es möglich, die Bauqualität bei Ausschreibungen besonders zu berücksichtigen. Die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen und andere Regelungen führen die Qualität der Leistung als zulässiges Zuschlagskriterium auf. Doch das Kriterium "Qualität" an sich sei zu unbestimmt, schreibt die SPD. Deshalb soll die Gemeinde selbst Kriterien entwickeln. Die Kirchheimer SPD will außerdem auch andere Aspekte wie Ausführungsfrist, bestmögliche Bauüberwachung, Projektsteuerung, Betriebs- und Folgekosten berücksichtigen. In der kommenden Bauausschusssitzung am Montag, 24. April, soll über den Antrag diskutiert und abgestimmt werden.

© SZ vom 19.04.2017 / chrh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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