Kirchheim:Präsente zum Fest des Friedens

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Robert Gruber aus Kirchheim sammelt Spenden für Flüchtlinge

Von Verena Fücker, Kirchheim

Weihnachten werden viele Flüchtlinge und ihre Familien in diesem Jahr zum ersten Mal oder unter neuen Umständen erleben. Flüchtlinge aus muslimischen Ländern werden vielleicht zum ersten Mal überhaupt mit Weihnachten in Berührung geraten, Flüchtlinge mit christlichem Glauben lernen in diesem Jahr vielleicht neue Weihnachtstraditionen kennen. Robert Gruber aus Kirchheim will gemeinsam mit seinem Verein "Interessen Fairtretung Gesundheit, Pflege und Soziales" (Igeps) möglichst vielen Flüchtlingen im Landkreis eine Weihnachtsüberraschung machen, egal welcher Religion sie angehören. "Weihnachten ist das Fest des Friedens", sagt Gruber.

Er und seine Mitstreiter wollen den Flüchtlingen Dinge schenken, die sie im Alltag gebrauchen können, zum Beispiel Süßigkeiten, Malbücher, Spielautos oder Bilderbücher für die Kinder, für Männer zum Beispiel Rasierer oder andere Hygieneartikel. "Auch für Frauen suchen wir nach Drogerieartikeln. Da kann auch mal ein Nagellack oder Parfüm dabei sein. Bloß weil sie jetzt in einer Ausnahmesituation leben, heißt das ja nicht, dass sie sich nicht auch zurechtmachen wollen", sagt Gruber.

Bisher hat er Geschenke für noch nicht einmal 100 Flüchtlinge sammeln können. Das reicht noch nicht, um allen Flüchtlingen in Kirchheim, Aschheim und Ismaning ein schönes Weihnachten zu bescheren. In den drei Gemeinden hat sein Verein bereits das Okay von den Helferkreisen Asyl bekommen. Dort dürfen sie Geschenke verteilen. Damit das Ziel von Igeps erreicht wird und der Verein allen Flüchtlingen in den drei Gemeinden und am besten noch weiteren Landkreisgemeinden eine kleine Weihnachtsüberraschung machen kann, ist Robert Gruber auf Spenden angewiesen. "Sachspenden können gerne bei mir zu Hause in der Schwabener Weg 4 in Kirchheim abgegeben werden oder per Post an mich geschickt werden. Aber wir nehmen auch Geldspenden entgegen, um damit das Nötigste einkaufen zu gehen", sagt er. Sein Wohnzimmer hat Gruber mittlerweile in einen Lagerraum umgewandelt.

Robert Gruber sagt, er will mit der Aktion ein Zeichen setzen: "Die Idee kam mir, als ich in den Nachrichten mal wieder Bilder aus von den Flüchtlingen in Deutschland gesehen habe und es hieß, dass die Stimmung in Deutschland kippt, dass wir ihnen nicht mehr so freundlich gegenüberstehen wie noch im Sommer. Vielleicht ist das in der Politik so, aber ich finde es wichtig, dass die Flüchtlinge sehen, dass die deutsche Bevölkerung anders denkt. Sie sollen sehen, dass wir auch an Weihnachten da sind."

© SZ vom 23.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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