Kirchheim:Platz für junge Flüchtlinge

Kirchheim billigt neue Nutzung eines Bürogebäudes

Der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (Awo) darf in einem ehemaligen Bürogebäude im Gewerbegebiet Kirchheim-Ost minderjährige unbegleitete Flüchtlinge unterbringen. Ins selbe Haus soll mit der "Klawotte" außerdem ein Kaufhaus für Gebrauchtwaren einziehen. Der Bauausschuss des Gemeinderats hat der Umnutzung am Montag zugestimmt.

Allerdings gab es auch Kritik an den Plänen der Awo. Ilse Pirzer (SPD) vermisste in den Bauplänen Stellplätze für Fahrräder: "In der Abstimmungsvorlage steht, dass Stellplätze für Fahrräder nicht explizit vorgesehen sind. Es hat sich aber in der Erfahrung gezeigt, dass besonders Fahrräder ein beliebtes Verkehrsmittel der Flüchtlinge sind und dafür braucht man eben Stellplätze." Interim-Bauamtsleiter Walter Rohwer erklärte: "Das muss das Landratsamt als verantwortliche Stelle entscheiden. Wir können das aber gerne weitergeben." Auch die Frage, ob ein Flüssiggastank mit einem Fluchtweg für die Wohngruppen kollidiert, will die Gemeinde an den Landkreis weiterleiten. Susanne Merten-Wente (Grüne) bekräftigte noch einmal ihre Kritik am Standort im Gewerbegebiet, die sie schon mehrfach geäußert hat: "Ich halte ein Secondhand-Kaufhaus an dieser Stelle für unangebracht, mal abgesehen davon, dass wir als Gemeinde ja schon ähnliche Projekte betreiben. Gleichzeitig glaube ich auch nicht, dass der Standort in der Benzstraße für minderjährige Flüchtlinge so gut geeignet ist."

Die Awo München-Land will in dem ehemaligen Bürogebäude in den Obergeschossen des Hauses zwei Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unterbringen. Insgesamt sollen dort 20 Jugendliche einziehen. Im Erdgeschoss und im Keller soll die "Klawotte" untergebracht werden.

© SZ vom 18.11.2015 / vef - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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