Kirchheim:Platz für die Volkshochschule

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Der Gasthof Glasl in Heimstetten auf einer historischen Aufnahme. Das Gebäude gehört seit 2014 der Gemeinde und dient als Bürgerhaus. (Foto: Gemeinde Kirchheim)

Der ehemalige Alte Wirt in Heimstetten wird zum Bürgerhaus. Ein großer Teil ist für die VHS reserviert, die später einmal auch im bisherigen Rathaus Räume bekommen soll

Von Verena Fücker, Kirchheim

Im März hat die Gemeinde Kirchheim gemeinsam mit verschiedenen Vereinen, Institutionen und Bürgern überlegt, wie man das künftige Bürgerhaus an der Feldkirchner Straße in Heimstetten nutzen könnte. Seit der jüngsten Gemeinderatssitzung steht fest: Einen Großteil der Fläche braucht die Volkshochschule. Daneben soll der Saal des ehemaligen "Alten Wirts" zu einem Veranstaltungsort für bis zu 199 Personen werden, in dem entweder Theaterstücke aufgeführt werden und Kleinkünstler ihr Programm zeigen oder in dem möglicherweise auch Brautpaare ihre Hochzeit feiern könnten. Weitere Räume sollen für Vereinstreffen und das Kleider-Café zur Verfügung stehen. Wie genau die Räume aussehen sollen und wer sie am Ende nutzt, steht allerdings erst fest, sobald ein Architektenwettbewerb für das Gebäude durchgeführt wurde.

Grundsätzlich wurde im Gemeinderat auch klar, dass die Volkshochschule deutlich mehr Räume braucht, als im Bürgerhaus für sie vorgesehen sind. Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) erklärte: "Die VHS hat in Kirchheim besonders viele Teilnehmer. Gleichzeitig verliert sie in den Schulen immer öfter ihre Unterrichtsräume." Bei den Gemeinderäten löste diese Nachricht Verwirrung aus. "Da stellt sich schon die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, wenn man die VHS komplett in der Feldkirchner Straße unterbringt und die anderen Nutzer dann das alte Rathaus beziehen, sobald das neue fertig ist", merkte beispielsweise Tanja Heidacher (SPD) an. Auch SPD-Fraktionssprecher Thomas Etterer fragte nach, ob die Volkshochschule unter diesen Voraussetzungen nicht mehr Räume im "Alten Wirt" bräuchte. Städteplanerin Petra Schober, die das Projekt für die Gemeinde betreut, machte allerdings deutlich: "Wir haben mit der VHS abgeklärt, wie viele Räume sie im "Alten Wirt" beziehen will. Was wir bisher eingeplant haben, wird zwar nicht auf Dauer reichen, aber die VHS ist mit dem Raumkonzept einverstanden. Die Gemeinde will, dass im Bürgerhaus verschiedene Zielgruppen unterkommen." Rüdiger Zwarg (Grüne) wies auf einen Antrag der CSU-Fraktion hin, die die VHS im bisherigen Rathaus unterbringen will. Bürgermeister Böltl und Frank Holz (CSU) erklärten aber einstimmig: "Dieser Antrag hat nichts mit dem Bürgerhaus zu tun. Fest steht nur, dass die VHS mehr Räume braucht."

Diskussionen gab es auch über die Parkplatzsituation. Aktuell sind auf dem Nachbargrundstück 30 Parkplätze geplant. Die Fläche gehört der Gemeinde allerdings noch nicht. Die Gemeinderäte waren sich jedoch einig, dass 30 Stellplätze bei einer Mehrfachbenutzung des Gebäudes zu wenig sein werden. Auch Böltls Vorschlag, notfalls sollten sich die Leute auf den Park-and-ride-Platz am S-Bahnhof Heimstetten stellen, wurde nicht als Lösung akzeptiert. Marcel Prohaska (SPD) merkte im Gegenteil an: "Ich glaube nicht, dass die Leute Lust haben, zusätzlich noch ein MVV-Ticket zu ziehen, denn das ist die Voraussetzung, um den Parkplatz überhaupt nutzen zu dürfen."

Auf deutlich mehr Gegenliebe stieß ein Vorschlag von Franz Glasl (CSU), der ins Gespräch brachte, ob auf dem Nachbargrundstück ein zweigeschossiges offenes Parkdeck gebaut werden kann: "Das ist nicht so teuer wie eine Tiefgarage und man kann trotzdem mehr Autos unterbringen. Genug Luft nach oben ist ja da." Dafür müsse allerdings zunächst die Machbarkeit geprüft werden, erklärte Petra Schober. Bei allen Fragezeichen, eine Sache steht seit der Gemeinderatssitzung endgültig fest: Das Gebäude heißt nun auch offiziell Bürgerhaus. Vorher war es nur ein Arbeitstitel.

© SZ vom 13.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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