Kirchheim:Lehrlinge kämpfen mit der Sprache

Im Landkreis München beginnen an diesem Dienstag für mehr als 600 Auszubildende die Abschlussprüfungen vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern. Christoph Leicher, der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses München-Landkreis, wünscht dem Fachkräftenachwuchs im Namen der 970 Ausbildungsbetriebe viel Erfolg. "Noch nie waren die Karriere- und Aufstiegschancen für die Jugendlichen mit einem Berufsabschluss so gut wie heute", unterstreicht Leicher. "Die Wirtschaft baut auf die Fachkräfte von morgen." Weil immer mehr junge Menschen, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen, unter den Auszubildenden sind - unter ihnen auch Flüchtlinge - lassen die bayerischen Industrie- und Handelskammern seit 2015 Wörterbücher als Hilfsmittel bei den Prüfungen zu. "Auch bei der anstehenden Reform des Berufsbildungsgesetzes setzen wir uns für angemessene Formen des Nachteilsausgleichs ein, um unverhältnismäßige und demotivierende Hürden abzubauen und die Integrationskraft der Berufsbildung zu stärken", sagt der IHK-Vorsitzende aus Kirchheim. So sei zu prüfen, in welchen Fällen nicht-muttersprachliche Prüfungskandidaten eine Zeitzugabe bekommen könnten. Der Anteil der Azubis ohne deutschen Pass liegt in Oberbayern bei 16 Prozent.

Am Dienstag und Mittwoch stehen zunächst die schriftlichen Abschlussprüfungen für 439 Prüflinge in 54 kaufmännischen und verwandten Berufen auf dem Programm. Zu den teilnehmerstärksten Berufen gehören Kaufleute im Einzelhandel, Industriekaufleute sowie Kaufleute für Versicherungen und Finanzen. Am 4. Dezember folgen die Prüfungen in 71 technischen Berufen für 178 Absolventen, darunter Industriemechaniker, Mechatroniker und Elektroniker.

© SZ vom 27.11.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: