Die Gemeinde Kirchheim hat ein neues Angebot: die Familienkarte. Sie ist kostenlos und mit ihr erhalten Familien mit Kindern oder Enkeln unter 18 Jahren Vergünstigungen in Geschäften, Gastronomie- und Freizeiteinrichtungen. Derzeit machen 18 Partner mit - zum Beispiel zwei Optiker, ein Kosmetikstudio und ein Schuhgeschäft. Es sollen aber noch weitere dazu kommen.
Die erste Familienkarte erhält Adriana Halasova. Dass sie die Auserwählte ist, hat nur teilweise mit Zufall zu tun. "Wir besuchen alle Familien, die gerade ein neugeborenes Kind bekommen haben", sagt der Kirchheimer Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU). Und Halasova hat eben erst vor drei Monaten ihren Sohn Alex auf die Welt gebracht. In Kirchheim wohnt sie seit drei Jahren - auch deshalb passt das neue Angebot gut zu ihr. "Zugezogene sollen durch die Familienkarte den Einzelhandel im Ort besser kennenlernen", sagt Böltl.
Die Idee für die Familienkarte hatten die Patricia Klammt, die Projektmanagerin in der Wirtschaftsförderung, und Christian Freund, der Leiter der Abteilung "Bildung, Soziales und Generationen". Sie wollten den Kirchheimer Geschenkgutschein weiterentwickeln, den die Bürger im Rathaus kaufen und in etwa 50 Geschäften und gastronomischen Einrichtungen einlösen können. "Nach und nach wollten da immer mehr Geschäfte mitmachen", erklärt Böltl. So eine Dynamik erhoffe man sich nun auch bei der Familienkarte. Das Ziel all dieser Angebot sei es, dass die Bürger mehr Einkäufe direkt in Kirchheim erledigen und nicht nach München fahren.
Bis jetzt machen bei der neuen Familienkarte vor allem Einzelhändler mit. Beim "Heimstettner Bücherwurm" bekommen Familienkarten-Inhaber zum Beispiel 20 Prozent Nachlass auf ihren ersten Einkauf von Geschenkartikeln oder Lederwaren. Der Schreibwarenladen "Fortuna" gewährt zehn Prozent Rabatt auf Schulbedarf. "Petras mobiler Reiseservice" schenkt bei einer Buchung jedem Kind eine kleine Überraschung und den Eltern einen Reiseführer. Aber auch Freizeiteinrichtungen wie die Minigolfanlage und Vereine wie der SV Heimstetten machen mit. Weil das Angebot ständig weiterwachsen soll, werden keine Flyer gedruckt, auf denen alle Partner ersichtlich sind. Die Anbieter werden sind auf der Website der Gemeinde einsehbar und werden ständig aktualisiert. Auf der Homepage kann die Karte kostenlos beantragt werden. Sie wird dann an die Familien per Post geschickt. "Wer die sie aber lieber direkt im Rathaus beantragen möchte, kann das natürlich auch tun", sagt Freund.
Die Voraussetzungen, um eine Familienkarte zu erhalten, sind ganz simpel: Alle Eltern und Großeltern mit Wohnsitz in der Gemeinde Kirchheim, die mindestens ein Kind oder einen Enkel haben, können sich über Rabatte freuen. Zunächst ist die Karte bis Ende 2017 gültig, je nachdem wie gut sie die Familien annehmen, wird das Angebot der Kommune aber fortgesetzt.