Kirchheim:Kirchheim erwägt Aufteilung des Gymnasiums

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Neben der Sanierung und dem Neubau der Schule soll nun eine weitere Variante geprüft werden

Von Christina Jackson, Kirchheim

Der Kirchheimer Gemeinderat hat eine weitere Variante für die Zukunft des sanierungsbedürftigen Gymnasiums ins Spiel gebracht. Auf Antrag der Wählervereinigung Lebenswertes Kirchheim lässt er die Aufteilung der Schule auf zwei Standorte prüfen. Dabei hatte der Zweckverband erst kürzlich eine Expertise zum Neubau der Schule mit Platz für 1500 Schüler beschlossen. Für Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) ist das kein Widerspruch: "In der Sache ist noch nichts entschieden. Die Prüfung steht noch aus", sagte er. Es sei eine Tatsache, dass der Zweckverband handeln muss: "Der Zustand des Gebäudes ist nicht tragbar." Gleichzeitig müsse die Gemeinde jetzt handeln, um zusätzliche Alternativen zu schaffen. Im besten Fall verfüge Kirchheim über eine großzügige Schule, deren Plätze nicht voll ausgeschöpft seien und einen weiteren Standort, der die enormen Zuzüge zusätzlich abfange. Eine Aussage, an der Susanne Merten-Wente (Grüne) Zweifel anmeldete: "Wenn wir jetzt groß bauen, sind wir ganz schnell bei 1800 Schülern." Eine Zahl, mit der Feldkirchens Bürgermeister Werner van der Weck (SPD) den Beginn einer "Schulfabrik" markierte.

Der Kirchheimer SPD-Fraktionschef Thomas Etterer warnte vor der Wiederholung von Fehlern der Vergangenheit. "Wenn wir jetzt größer bauen, sind wir ganz schnell von 1500 auf 1800 Schüler angewachsen", sagt er. Bei der Erweiterung des Gymnasiums sei es ähnlich gewesen. Die Obergrenze von 1200 Schülern sei längst übertroffen. Böltl betonte demgegenüber, dass man den künftigen Schülergenerationen die Option zum Besuch des örtlichen Gymnasiums offen halten müsse. Franz Glasl (CSU) ging noch einen Schritt weiter und bezeichnete den Bau für 1200 Schüler als "Zockerei". "Wir bauen in die Zukunft und als Partner des Zweckverbands. Und wenn sich selbst der Schulleiter für eine größere Schule ausspricht, sollten wir das auch machen."

Tanja Heidacher (SPD) plädierte für eine möglichst offene Diskussion. "Wir sollten jetzt weiter denken als die Bauämter mit ihren Prognosen zu den Schülerzahlen", sagte sie. "Am Stichtag ist der Neubau wohl sonst wieder zu klein." Susanne Merten-Wente (CSU) stellte den Bedarf an einer größeren Schule grundsätzlich in Frage. Sie erinnerte daran, dass es ursprünglich um den Brandschutz gegangen sei. Dazu hatte eine Sachverständige erklärt, es liege keine Gefährdung vor. Merten-Wente: "Warum machen wir also überhaupt irgendetwas?"

© SZ vom 06.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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